Ostschweiz
Sieben auf einen Streich
«Pro Lisa-Stimme werden wir einen Baum pflanzen, damit die nationalen Parlamentswahlen auch wirklich zur Klimawahl wird». Dieses Versprechen hat Lisa Hämmerli vor einem Jahr gegeben. Es wurde zwar im April mit dem Setzen von rund 1100 Bäume in Glarus Süd bereits eingelöst, an den letzten beiden Wochenenden hat die Klimabewegung aber noch zusätzliche «Spezialbäume» gepflanzt.
Die Parlamentswahlen 2019 waren vom Klimawandel geprägt. Weil die Stimmberechtigten im Kanton Glarus nur eine beschränkte Wahl an Kandidaten hatten, die sich für den Klimaschutz einsetzten, kandidierte Lisa Hämmerli von der Klimabewegung Glarus. Sie erhielt 242 Stimmen. Nach einem erfolgreichen Crowdfunding konnten weit mehr als 242 Jungbäume gepflanzt werden. Insgesamt setzten im April rund 30 Freiwillige über 1100 Bäume in Glarus Süd. An den beiden letzten Samstagen kamen sieben Eichen dazu.
Klimawandel in den Glarner Wälder
Üblicherweise sind in den Glarner Wälder keine Aufforstungen nötig. Der Wald verjüngt sich und wächst von alleine. Doch Trockenheit und Hitze machen den einheimischen Bäumen zu schaffen. Die geschwächten Bäume sind leichte Beute für den Borkenkäfer. Der Borkenkäferbefall war so gross, dass Schutzwald abgeholzt werden musste. Damit Schutzwald schneller wieder entsteht, wurden im Frühling Buchen und Birken gepflanzt. Weil der April trocken war, fielen weitere Baumpflanzungen buchstäblich ins Wasser: Die Freiwilligen mussten die Jungbäume wässern, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Mehr Biodiversität
Dank grosszügiger Spender war nun das Pflanzen von sieben Eichen möglich. Diese hätten die Trockenheit im Frühling nicht überlebt. Engagierte Klimabewegten pflanzten an den letzten zwei Wochenenden Bäume, inklusive Schutz gegen Wildtierverbiss. Eichen sind nicht beim Wild beliebt, sondern auch bei Insekten, Vögeln und vielen anderen Waldbewohnern. Die Eiche bietet als Meister der Biodiversität zwischen 300 und 500 Arten Lebensraum, deutlich mehr als andere Baumarten.
Winterruhe für die Bäume
Für die Bäume geht es nun in die Winterruhe. Die Klimabewegung Glarus kann sich aber kaum eine Pause gönnen: Der Erderwärmung setzt sich ohne wirkungsvolle, in erster Linie politischen Massnahmen fort. Der Kanton Glarus stösst über 270'000 Tonnen fossiles CO2 aus. Diese Zahl muss auf null gesenkt werden. Je früher desto besser. Es gilt also, für das vom Klimawandel besonders betroffene Berggebiet, keine weitere Zeit mehr zu verlieren.
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