Glarus

Shouting Moe und King Automatic - Ein One Man Band Abend

Am Freitag, 28. April, spielten gleich zwei One Man Bands im Kulturzentrum holästei. Ein Erlebnisbericht.

Ich war skeptisch was One Man Bands anging, denn ich bin eigentlich ein Fan von orchestralem Indie Rock. Der Umstand, dass an diesem Abend aber ein junger Glarner, den ich persönlich eher als zurückhaltend kennengelernt habe, als One Man Band auf der Bühne stehen, resp. sitzen wird, hat mich dann doch bewogen mich eines Besseren belehren zu lassen. Also machte ich mich, trotz grauenhaftestem Wetter, auf den Weg in das Kulturzentrum holästei. Die Skepsis war zu diesem Zeitpunkt immer noch vorhanden. Ich überlegte mir, ob mein Gedanke "je mehr Musiker in einer Band, desto kraftvoller und variantenreicher der Sound" gerechtfertigt ist oder nicht. Mein nächster Gedanke lieferte mir direkt die Antwort, denn mir kamen The Black Keys und The White Stripes in den Sinn. Zwei Duos, die mir sehr gefallen. Wenn mich Duos überzeugen können, weshalb nicht auch One Man Bands?

Im Kulturzentrum holästei angekommen, betrat ich den Konzertsaal, bestellte mir ein Fridolin Kundert und unterhielt mich mit diversen bekannten Gesichtern. Es gesellten sich immer mehr Personen dazu und es versammelte sich ein bunt gemischtes zahlreiches Publikum. Der erste Act betrat die Bühne. Shouting Moe, so nennt sich Moritz Maerz, der gutmütige zurückhaltend wirkende junge Mann. Er setzte sich an seine Schlaginstrumente, nahm seine Gitarre in die Hand und legte los. Seine Aussage, dass er lange getüftelt habe, bis er seine Drums so fixieren konnte, dass diese auch dortbleiben wo sie sein sollten, konnte man gut nachvollziehen. Von Zurückhaltung war vom ersten Ton an, nichts mehr zu spüren. Shouting Moe spielte energiegeladene, variantenreiche Rocksongs und liess meine Skepsis gegenüber One Man Bands, schnell verfliegen. Ich war überrascht und am Schluss begeistert, von der Performance die ich zu sehen bekam. Anhand der Stimmung konnte beurteilt werden, dass es dem restlichen Publikum ähnlich erging. Moe verliess nach seinem gelungenen Auftritt, unter Beifall des Publikums die Bühne um Platz für den Hauptact des Abends zu machen.

King Automatic aus Frankreich, ist schon lange im Geschäft der One Man Bands unterwegs, Er spielt Gitarre, Schlagzeug, Piano und singt und dies alles praktisch gleichzeitig. Zusammen mit ein paar technischen Hilfsmitteln, hat dies einen Sound ergeben, wie wenn ein fünfköpfiges Ensemble auf der Bühne gestanden hätte. King Automatic bewies, dass er in vielen Genres zu Hause ist. Er spielte Rock’n’Roll, im Stile eines Jerry Lee Lewis, Punk ähnlich den Ramones, aber auch Rocksteady Stücke die an Desmond Dekker erinnerten.

Ich durfte einen gelungenen Abend erleben, mit zwei grossartigen Künstlern welche meine Skepsis gegenüber One Man Bands weggespielt haben, auch dank der tollen Organisation durch kollektiv23.

Tin Jenny

Autor

Kulturblogger Glarus

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Publiziert am

02.05.2017

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