Die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure steht im Zentrum im Entwicklungsprozess ländlicher Raum, bei dem das Glarnerland eine Pilotregion ist. Foto: Landschaft bei Glarus (zvg)
Die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure steht im Zentrum im Entwicklungsprozess ländlicher Raum, bei dem das Glarnerland eine Pilotregion ist. Foto: Landschaft bei Glarus (zvg)

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Vorbildlicher Dialog in Glarus

Der ländliche Raum im Glarnerland ist reich an Qualitäten, aber auch an Herausforderungen. Die landwirtschaftliche Nutzung, der Schutz der Natur oder gesellschaftliche Ansprüche: Die Vielfalt der Interessen ist augenfällig. Hier treffen – wie in anderen Regionen auch – unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Glarnerinnen und Glarner führen dazu einen vorbildhaften Dialog. An der Medienorientierung des Bundesamtes für Landwirtschaft in Elm unterstrich Direktor Christian Hofer die Wichtigkeit solcher partizipativen Prozesse.

Die Lebensqualität der Landwirtinnen und Landwirte stärken, klimaverträglich wirtschaften, die regionale Wertschöpfung sichern: Auf Herausforderungen wie diese suchen Glarnerinnen und Glarner aus verschiedenen Interessengruppen Lösungen. Ihr gemeinsames Ziel ist, ihre Region zu stärken. Um das zu erreichen, hat der Kanton Glarus vor drei Jahren das Koordinationsforum «GlarnerLandWirtSchaft» gegründet und damit einen partizipativen Prozess gestartet, der sich an der neuen Wegleitung «Entwicklungsprozess ländlicher Raum (ELR)» des BLW orientiert.
Aktuell entstehen im Glarnerland verschiedene Projekte, die vom Engagement des Koordinationsforums profitieren. «Wertschöpfungsketten aufbauen und stärken heisst an Nahtstellen zu arbeiten. Dies erfordert den Willen aller, eine gemeinsame Vorstellung der Zukunft zu haben, auch wenn nur Konturen der Vision erkennbar sind», betonte die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard.

Nutzhanf für Textilindustrie

Unter anderem wird eine Zusammenarbeit zwischen Landwirtinnen und Landwirten unterstützt, um den Anbau von Nutzhanf im Glarnerland zu fördern. Hier wird Landwirten die Möglichkeit geboten, ihre Produktpalette zu diversifizieren. Der hochwertige Hanfrohstoff wird von der Textil-Industrie weiterverarbeitet. Ein weiteres Projekt, das innovativ verschiedene Aspekte der Landwirtschaft und der Kreislaufwirtschaft vereint, trägt den Titel «Food from Wood». Dabei werden auf Buchenholz Speisepilze für die lokale Gastronomie gezüchtet. Die verbleibenden Holzreste dienen anschliessend als Grundlage für die Produktion von Insektenproteinen.

Zusammenarbeit steht im Zentrum

Der «Entwicklungsprozess ländlicher Raum (ELR)» ist ein Instrument des Bundesamtes für Landwirtschaft, das die Koordination der verschiedenen Nutzungen und Interessen im ländlichen Raum ermöglichen soll. Erarbeitet wurde die Wegleitung in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und kantonalen Landwirtschaftsämtern. Der ELR ist als partizipativer Prozess aufgebaut und dient dazu, die verschiedenen Akteure aus der Landwirtschaft, den Umweltverbänden, den Wirtschafts- und Konsumentenorganisationen, dem Tourismus und der Politik zusammenzubringen und eine Region themenübergreifend zu entwickeln und gemeinsame Visionen und Massnahmen zu erarbeiten. «Die gute Zusammenarbeit ist der Schlüssel des Erfolgs», hielt BLW-Direktor Christian Hofer am Medienanlass in Elm fest. Innovative Ansätze und die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Landwirtinnen und Landwirte sei gerade in solchen Regionen besonders wichtig.

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Staatskanzlei des Kantons Glarus

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Publiziert am

20.04.2023

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