Kein Stau an der Landsgemeinde

Unser Glarner Regierungsrat nimmt den Sparauftrag und den Umweltschutz ernst, das wurde mir klar, als ich das Landsgemeinde-Memorial aus dem Briefkasten fischte. So schmal, nur 48 Seiten, war das Landsgemeindememorial schon lange nicht mehr.

Übervoll ist jedoch die Hauptstrasse während den Hauptverkehrszeiten zwischen Glarus und Näfels. Hier kann die Landsgemeinde etwas bewirken. Erstens als Beispiel, denn die Menschenmassen kommen am Landsgemeindesonntag mit dem öV nach Glarus. Die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene funktioniert. Würden auch unter dem Jahr einige Menschen vom Auto auf den öV wechseln, wäre schon viel gewonnen.

Zweitens erinnert uns die Landsgemeinde daran, dass es auch eine Landsgemeinde war, die sich für die Querspange ausgesprochen hat. Wie nirgends sonst in der Schweiz können die Bürgerinnen und Bürger im Glarnerland mitbestimmen. Wie schon Peter Parker wusste: «Mit grosser Macht kommt grosse Verantwortung.» Anstatt über die da oben zu motzen, sollten und können wir alle Verantwortung übernehmen und handeln, als Bürger, als Verkehrsteilnehmende, als Unternehmerinnen.

Drittens wird das kantonale Veloweggesetzt verhandelt. Dieses regelt die Planung und Realisierung von Velowegnetzen. Stimmen Sie diesem wie der Landrat mit grosser Mehrheit zu, ermöglichen Sie bessere Veloverbindungen in und zwischen den Gemeinden und Ortschaften.  So bringen Sie mehr Menschen vom motorisierten auf den pedalgetriebenen Verkehr. Natürlich dauert es seine Zeit, bis dieses Gesetz seine Wirkung entfaltet. Beim Landsgemeindeentscheid zur Querspange bis zu seiner spürbaren Wirkung vergingen auch 13 Jahre - und die Wirkung ist gewaltig.

Gute Velowege gehören zur Grundversorgung und werden regelmässig finanzielle Ressourcen benötigen, dafür wird sich die SP einsetzen. Dieses Geld zu bekommen, wird in den kommenden Jahren nicht einfacher und zu umstrittenen, interessanten und umkämpften Vorlagen führen. Deshalb mein Rat: Geniessen sie diese Landsgemeinde, so gemütlich und kurz wie dieses Jahr wird es für lange Zeit nicht mehr sein.

Quelle: Politkolumne «zur Debatte», Glarner Nachrichten vom 05.04.2024