Care and Repair - Glarner Textilerbe gemeinsam neu denken

Tag der offenen Tür, Podium, Vorträge und Workshops anlässlich der Aufnahme der Glarner Muster und Tücher auf die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz und des Internationalen Museumstages 2025

Wie lässt sich die Tradition der Glarner Muster und Tücher vor dem Hintergrund ihrer globalen Verflechtungen und mit Blick auf die ökologischen und menschenrechtlichen Herausforderungen unserer Gegenwart neu denken? Diese Frage steht anlässlich der Aufnahme der Glarner Muster und Tücher auf die Liste der Lebendigen Traditionen der Schweiz und des Internationalen Museumstages 2025 im Zentrum von einer öffentlichen Tagung sowie zahlreichen weiteren Veranstaltungen. Sie finden vom 15. bis am 18. Mai 2025 im Museum des Landes Glarus, im Anna Göldi Museum / Comptoir und im Glarner Wirtschaftsarchiv statt (siehe Programm).

Als Auftakt dazu wird am Donnerstagabend, 15. Mai um 19.00 Uhr im Festsaal des Museums des Landes Glarus ein Podium durchgeführt, das mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik einen Blick auf die lebendige Tradition des Textilen und ihre Bedeutung für den Kanton Glarus wirft.

Mehrere Vorträge, Filmvorführungen, ein Kleidertausch, Workshops und Führungen geben vom 16. bis 18. Mai Einblick in eine Tradition, die trotz des Niedergangs der grossen Glarner Textilunternehmen verändert weiterlebt. Es stellen sich Fragen nach kolonialen Abhängigkeiten, nach Arbeitsbedingungen und wirtschaftlichen Ungleichheiten und es zeigen sich Chancen, neue Wege der Nachhaltigkeit und des globalen Lernens zu erschliessen.

Junge Designer:innen, Künstler:innen, Journalist:innen, Wissenschaftler:innen, Architekt:innen und Aktivist:innen haben Projekte entwickelt, die die Textiltradition neu beleben. Textile Praktiken und textiles Wissen treten dabei zunehmend als global geteiltes (Kultur)Erbe ins Bewusstsein, neue Sichtweisen setzen Veränderungen in Gang. Vom Anna Göldi Museum angebotene partizipative Projekte ermöglichen das textile Erbe gemeinsam mit der Öffentlichkeit zu erforschen und es in gegenwärtige Debatten um Nachhaltigkeit, Migration und kulturelle Identität einzubinden. Zahlreiche Aktivitäten und ein weiterführendes Projekte laden Interessierte auch nach der Tagung zum Mitdenken und Mitmachen ein.