Screenshot 2023 09 10 051302Plakat CoARTex
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Portrait Ruedi Kuchen
Portrait Ruedi Kuchen
Portrait Antonio Wehrli
Portrait Antonio Wehrli
MUE 8780xcoARTex Übersicht Foto Ruedi Kuchen
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MUE 8886xxcoARTex Video Foto Ruedi Kuchen
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MUE 8948xxcoARTex Video Foto Ruedi Kuchen
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MUE 8879xxcoARTex Video Foto Ruedi Kuchen
MUE 8879xxcoARTex Video Foto Ruedi Kuchen

Glarus, Ostschweiz

Video Art im Schloss Sargans mit Glarner Beteiligung

Am 16. September um 19.30 Uhr findet im Schloss Sargans die CoARTex statt, eine Schau von internationalen Videokunst-Installationen. Sie wird kuratiert von Barbara Streiff, die seit 1999 regelmässige Vorführungen organisiert.  Aus dem Glarnerland sind Antonio Wehrli und Ruedi Kuchen dabei. Der Anlass wird von „Südkultur“ unterstützt.

Foto: Website Schloss Sargans, www.schlosssargans.ch

Worum geht es?

Es geht um die Kunst der Reduktion auf das Wesentliche. Gezeigt werden eine Vielfalt von Video Art-Arbeiten, die an den Turm des Schlosses Sargans projiziert werden. Die Aktion wirbt für einen interkulturellen Dialog. Die Kuratorin, Barbara Streiff, zeigt einen Rückblick auf das Geschehen, auf Erlebnisse und Erfahrungen.

Barbara Streiff, 1955 geboren, hat ihre Kindheit in den Alpen verbracht, mit einem starken Bezug zum Linth-Tal. Sie studierte an der École des Beaux-Arts in Paris und an der Schule für Art und Design in Zürich. Ihre Arbeiten symbolisieren ihre eigene Passion für die Natur und unterschiedliche Kulturen. Ihre Reisen zu ihren Arbeiten der völkerverbindenden Symbole und Ausstellungen führte sie durch Europa und die Welt. Sie transformiert mit ihren Arbeiten traditionelles Kunstschaffen mit modernen Medien in einem internationalen Kontext, ohne ihre Herkunft zu vergessen. 2003/2005 hat sie für ihre Arbeit die Anerkennung der UNESCO erhalten. Bei ihr ist das Verbindende bei der Kunst der Dialog von Diversität im Austausch von unterschiedlichsten Gestaltungsarten.

Im Schloss Sargans werden ausgewählte Arbeiten präsentiert. Aktuelles Schaffen gibt einen Überblick. Es wird Einsicht in das Werk von Künstlern:innen mit unterschiedlichen Ausdrucksformen und verschiedenen Techniken geboten. Trotz unterschiedlicher Arbeiten entsteht, mit der präsentierten Gegensätzlichkeit, ein Gesamtwerk.

Quelle: google, coARTex, Bild und Text von Barbara Streiff c.

Künstler sind: Diego Barrera, Jeanine Osborne, Lucia Gomes, Song Gui Yu, Ruedi Kuchen, Irena Kulka, Evgenija Lapteva, Victor Ribas, Ekaterina Sisfontes, Antonio Wehrli und Barbara Streiff. Die Glarner Ruedi Kuchen und Antonio Wehrli zeigen Videos:

Ruedi Kuchen hat 4 Videos produziert: „Abatemarco, Passion, Spindeltanz und Windrad aus Pet“.

Quelle: Video Ruedi Kuchen, Spindeltanz.mp4

Ruedi Kuchen zeigt bei seinem Video (ganz nach unten scrollen) einen industriellen Prozess, der sich „ohne Ende“ wiederholt und in seiner Ausführung trotzdem mit Variationen, die sich allerdings auch wiederholen, arbeitet. Die Automatisierung entfremdet in diesen Prozessen die Arbeit für die Menschen. Die Rationalität ist im Zentrum. Der Mensch wird zu einem Rad im Produktionsprozess degradiert. 

Antonio Wehrli zeigt den Film „Suchen, suchen, suchen“: „ Ich fahre mit dem Auto auf der Suche nach einem Ziel „ziellos“ umher. Die Kamera sieht nur in die Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Mal fahre ich lachend, mal werde ich belacht, mal wirkt die Musik beängstigend mal freudig und beschwingt. Es ist ein Suchen ohne Finden und doch komme ich am Schluss beim Schloss Sargans an, wo ich auch gestartet bin. Ich suchte und suche und fand vielleicht, vielleicht auch nicht – es könnte eine Endlos-Schleife sein. Die Geräusche und Musik kreierte ich um der Fahrt über verschiedene Strassen eine zusätzliche Dimension zu verleihen“, sagt der Künstler.

Thematisch eine Auseinandersetzung mit Zielen und den damit verbundenen Vorstellungen und Wahrnehmungen. Die Kulturen unterscheiden sich bei den Zielprozessen. Einerseits die strenge Verfolgung von Zielen mit dem Hintergrund: „Wenn jemand kein Ziel hat, dann ist jeder Weg der richtige“. Andererseits die Haltung „Der Weg ist das Ziel“. Die Suchprozesse sind bei beiden Versionen wichtig. Die Frage sei gestellt: Geht es bei der Kunst um das Suchen, oder eher um das Finden?

Das Gesamtwerk der Schau steht in Diskussion um die Nachhaltigkeit, Zeitlosigkeit und Beständigkeit. Vor diesem Hintergrund zeigen die Video Art-Installationen viele Facetten des Minimalismus. Es wird einsichtig, dass unterschiedliche Ausdrucksformen und angewandte Techniken auf ein gemeinsames Ziel hindeuten. Die Konzentration, das Streben nach Leichtigkeit und die Suche nach Abstraktion von geometrischen Elementen sind verbindende Themen. Die Abstraktion in der Kunst ist erst seit rund hundert Jahren eine Darstellungsform. Sie lösst bei Betrachtern:innen häufig Schwierigkeiten beim Zugang zu einem Werk aus. Verbreitet ist dabei die Frage, „wie kann ich einen Zugang zum Kunstwerk erlangen?“ Dabei ist es wichtig, sich mit den eigenen Sehgewohnheiten auseinanderzusetzen oder sich sogar davon zu befreien. Die Abstraktion als Kunst der Reduktion auf das Wesentliche löst interessante Fragen über das Verhältnis von Wahrnehmung, Imagination und der Komposition von Strukturen der Welt aus. Damit eröffnet die Abstraktion den Zugang zu einer „neuen Betrachtungsweise von Phänomenen“, die sich von figurativen Darstellungen abgrenzen.

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus
  • Ostschweiz

Publiziert am

12.09.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/jT6mnw