Flyer Stimmwerk zur Ausstellung
Flyer Stimmwerk zur Ausstellung
Vernissage Stimmwerk: Susanne Hauser, links - Ana Djordjevic, rechts
Vernissage Stimmwerk: Susanne Hauser, links - Ana Djordjevic, rechts
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2021
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2021
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2020
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2020
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2020
Susanne Hauser: Abstraktion - Rondo - 2020
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Susanne Hauser: Abstrakte Malerei - Rondo - 2010
Vernissage Stimmwerk: Musikerinnen Hildegard Bilger, links - Susanna Hefti, rechts
Vernissage Stimmwerk: Musikerinnen Hildegard Bilger, links - Susanna Hefti, rechts

Glarus

Stimmwerk Glarus: Vernissage Brückenschlag Musik und Kunst

Mit der Künstlerin Susanne Hauser ist die Ausstellung am 3. November eröffnet worden. Das Publikum kam in den Genuss eines Konzertes, gemäss dem Thema "Brückenschlag", der Zusammenführung von Kunst und Musik. Wer die Eröffnung verpasst kann, hat jeweils donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr Gelegenheit, beim Stimmwerk an der Kirchstrasse 24 in Glarus reinzuschauen. Die Finissage findet am 26. November um 11 Uhr mit einem Apéro statt.

Ana Djordjevic ist in Aesch/BL aufgewachsen und hat an der Musikhochschule Luzern Schulmusik und Gesang studiert. Als Musikpädagogin unterrichtet sie im Stimmwerk, an den Musikschulen in Weesen und Amden und als Sprachlehrerin an der OST in Rapperswil. Die Leitlinie ihrer Tätigkeit formuliert sie selbst: «Stimmwerk ist hörbar, Raum füllend und weittragend». Ana singt in kleineren Vokalprojekten und ist Mitbegründerin von formation21, dem Glarner Vokalensemble.

Die Ausstellung Rondo «rundherum» mit Susanne Hauser

Die Ausstellung mit Susanne Hauser www.susanne-hauser.com steht unter dem Thema Rondo «rundherum». An der Vernissage vom 3.11.23, ab 17 Uhr, traten um 18 und 19 Uhr Hildegard Bilger, Violoncello und Susanne Hefti, Bratsche auf. Sie spielten von Franz Danzi (1763-1826) aus dem Duo Opus 9 das Allegro und zwei Sätze aus der Sonata a Viola e Violoncello Solo von Luigi Boccherini (1743-1805).

Die bildende Künstlerin Susanne Hauser zeigt malerische und Collage-Arbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden von 2009 bis 2021. Die Werke spielen mit der runden Form, sind in der Ausdrucksweise abstrakt und sprechen die Sinne und Emotionen der Betracher:innen  an.

Fragen an Susanne Hauser:

Was ist bei der Abstraktion die Herausforderung?

Susanne: Mir geht es um die Suche nach dem „perfekten Bild“.  Das Bild muss für mich stimmen. Das ist aber, je nach Betrachter:in, sehr verschieden. Wichtig ist, dass die Vorstellungen der Betrachter:innen wichtig werden, ohne Interpretationen verändern zu wollen. Die Wahrnehmungen sind immer subjektiv und projektiv, so dass jede Wahrnehmung seine Berechtigung hat.

Die Reduktion auf das Wesentliche ist ein wichtiges Element der Abstraktion. Wie gehst Du bei diesem Prozess vor?

Susanne: Es geht darum Ausdrucksformen wegzulassen. Das hat sich bei mir im Alter radikalisiert. Ich bin immer auf der Suche nach dem Wesentlichen, was sich bei mir beim Weglassen von Unnötigem zeigt. Die an der Ausstellung gezeigten Bilder sind noch nicht so radikal, wie ich das bei aktuellen Arbeiten mache.

Wie läuft der Arbeitsprozess bei abstrakten und anderen künstlerischen Arbeiten ab?

Susanne: Ich erarbeite Werkreihen. Das sind zwischen 10 und 12 Bilder, die sich im Verlauf der Erarbeitung angleichen. Die Vergangenheit von schon gemachten Bildern spielt dabei eine Rolle. Es geht mir darum, über die Vergangenheit hinauszukommen und Neues zu schaffen. Das führt automatisch zur Reduktion. Immer das Gleiche zu schaffen behindert jede Weiterentwicklung. In der kreativen Ausgestaltung von Arbeiten werde ich gebremst. Neue Wege zu suchen ist für mich zentral.

Die Ästhetik ist bei den gezeigten Malereien und Papierarbeiten im Zentrum. Worauf ist bei der Schönheit einer künstlerischen Arbeit zu achten?

Susanne: Farben und Formen sind im Einklang. Dann ist eine Arbeit schön. Disharmonie wird vermieden. Ich mag laute Bilder mit lauten Farben nicht, weil die Sensibilität des Ausdrucks nicht zum Tragen kommen kann. Die Ästhetik, oder eben das Schöne, ist keine Frage des Geschmacks, sondern der Harmonie und des Einklangs. Die wirkliche Kunst überwindet automatisch den „guten Geschmack“ und richtet sich auf die Harmonie und den Einklang aus.

Was bedeuten Farben, Formen und Symbole bei den abstrakten Arbeiten?

Susanne: Farben und Formen treten aus der Intuition hervor. Sichtbar wird, was sich im Bauch bewegt und von meiner Seele freigelegt wird. Es sind beim farblichen und formativen Ausdruck Themen sichtbar, die mich aktuell beschäftigen.

Gibt es beim Start einer Arbeit einen Plan?

Susanne: Ja und nein. Eine Idee ist am Anfang des künstlerischen Prozesses vorhanden. Es handelt sich um Bilder, die vor meinen Augen sind, auf mich einwirken und mich beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit der bildhaften Darstellung führt aber zu nicht vorhersehbaren Darstellungen. Diese sind meist anders, als das ursprüngliche Bild.

Die gezeigten Arbeiten sind über den farblichen und formgestaltenden Ausdruck  zurückhaltend. Die Arbeiten sind „leise“, nicht „laut“. Was bedeutet die Zurückhaltung im Ausdruck für Dich?

Susanne: Wie schon gesagt, geht es um die Reduktion mit gleichzeitiger Rücknahme der Farbigkeit. Ich mache keine Farbenfeste. Die leisen Töne, wie bei der Barockmusik, sind im Zentrum.

Musik und Kunst, ein Brückenschlag

Die moderne Neurologie zeigt, dass mit Musik das Belohnungszentrum im Hirn aktiviert wird. Dopamin, das Glückshormon, wird dabei ausgeschüttet. Anregungen und Erregungen werden ausgelöst. Dieser Prozess ist für das Wohlbefinden der Menschen zentral.

Die Freude als Erlebnis des Musikhörens wird mit Gemeinsamkeiten von Menschen ausgelöst. Zwischen den Menschen oder Zuhörern entstehen Verbindungen über ein gemeinsames Erlebnis. Musik stützt das Erinnerungsvermögen. Das ist vor allem für das Alter von Bedeutung, weil die Vergesslichkeit bekämpft werden kann. Mit den Emotionen werden Bilder produziert, die im episodischen Speicher des Hirns sichtbar werden. Da entsteht eine Brücke zur Kunst, die auch mit Bildern arbeitet, seien es figurative oder abstrakte Bilderwelten.

Es lohnt sich über die Brücke zwischen Musik und Kunst zu schreiten, weil neue Welten und Wahrnehmungen für sich selbst aufgeschlüsselt werden und die Kreativität im Denken angereichert wird.

www.susanne-hauser.com

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

04.11.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/YBAn2B