Glarus
Wintertime - Gruppenausstellung bei Art Space Antonio Wehrli
Bis zum 14. Januar 23 sind Arbeiten von acht Kunstschaffenden zum Thema „Wintertime“ bei Antonio Wehrli Art Space in Schwanden zu sehen. Gezeigt werden Werke von Lisa Eikrann, Dominic Hartmann, MARCK, Eva Oertli, Rahel Opprecht, Werner Stauffacher, Sandro Steger und Antonio Wehrli - und ein breites Spektrum an Medien und Techniken.
Die Öffnungszeiten: jeweils freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr und auf Anfrage (antonio@a-w.ch) Vom 24. bis 31. Dezember bleibt die die Galerie geschlossen.
Lisa Eikrann ist in Norwegen geboren und lebt mit ihrem Partner, Sandro Steger, seit einigen Jahren in Ennenda. Beide zeigen ihre Arbeiten bei der aktuellen Ausstellung in Schwanden. Lisa ist Bühnenbildnerin und Malerin. Sie interessiert sich für das Zusammentreffen von Menschen und Architektur. Das konzeptionelle Arbeiten bei den Objekten und Rauminstallationen ist charakteristisch für ihre Werke. Das bedeutet, von einem Plan auszugehen und das Vorhaben planorientiert umzusetzen. Diese Art sich künstlerisch zu betätigen zeigte sich auch beim Gewinn des Fokus-Preises, mit einer raumgreifenden Installation im Kunsthaus Glarus. Anders ist ihre Arbeit bei der Malerei ausgerichtet. Hier spielt die klassische Musik, von berühmten Komponisten eine tragende Rolle. In der Malerei, die im Art Space gezeigt wird, ist der Intuitive Zugang zur Gestaltung der Bilder wichtig. Die gewählten Farben spiegeln eine Gefühlswelt, die von Heiterkeit bis zur Traurigkeit hin und her pendeln können.
Sandro Steger hat ebenfalls in Oslo Kunst studiert. Er arbeitet, wie seine Ehefrau, an Installationen, Skulpturen und Collagen. In der Ausstellung zeigt er filigrane Collagen, die interessante Elemente in ihrer Komposition zeigen und beim Betrachten der Arbeiten visuelle Wahrnehmungen auslösen, die unerwartete und interessante Bildkompositionen zeigen.
Dominic Hartmanns Arbeiten befassen sich mit der Natur. Der menschliche Umgang mit der Natur wird immer häufiger zum Gegenstand der Kritik. Aktuell werden wieder Fragen zum Rückgang der Biodiversität geführt. Da setzt Dominic Hartmanns Werk ein. Er hat bei Antonio Wehrli 2022 schon Werke gezeigt, die das Thema „Power of Nature“ aufgenommen haben. Die Arbeiten folgen dem figurativen Expressionismus. Es wird spürbar, dass sich der Künstler schon früh am Schönen mit Interesse genähert hat. Seine autistische Veranlagung hat nicht nur einen starken Selbstbezug, sondern auch eine starke, kritische Haltung zu seinen Arbeiten im Hintergrund. Die Arbeiten zur Natur sind in der Kunst mit dem Prinzip der Zerstörung verbunden, weil aus dem Zerstörten Neues und Innovatives wachsen kann. Der Künstler zeigt bei der aktuellen Ausstellung eine andere, ergänzende Seite seines Könnens. Es sind grafisch-abstrakte Kompositionen, die durch ihre Einfachheit und Farbigkeit eine starke Wirkung auslösen.
Rahel Opprechts Arbeiten bestehen aus Raumobjekten, Malerei, Zeichnung und Textildruck. Ihr Interesse gilt Mustern und Prägungen in der Natur, dem Urmenschlichen wie Intuition, Orientierung, Beziehung, Sehnsucht, Verbundenheit oder Bewegung. Die gewählten Motive sind Punkte, Blüten, Moose, Steine, Heilpflanzen oder Kräuter. Wenn sich die Betrachter der Arbeiten diesen nähern entsteht zwischen Kunstwerk und Betrachter eine Verbindung, die mit den Werken kommunizieren lässt. Rahel Opprecht hat auch den Fokuspreis des Glarner Kunstvereines gewonnen und ist mit der Ausstellung „Corona“ mit nachhaltiger Wirkung in der Kunstszene aufgetreten. Die Ausstrahlung der Corona-Ausstellung hat durch das Miteinander der Ausstellenden an Ausstrahlung gewonnen. Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit und wertvolle Gespräche sind entstanden. „Wenn du mit Herzen an eine Sache gehst, öffnen sich Türen zum Vertrauen. In diesem Prozess, also der Wechselwirkung zwischen Vertrauen und Mut, steckt viel Stärke…Ich stelle mir ein Projekt des Zusammenkommens und des künstlerischen Austauschs vor, zum Beispiel ein Kunst-Treffen“.
MARCK ist als Videoskulpteur international bekannt und vor allem auf Kunstmessen ausgestellt. In seinen Skulpturen zeigt er vor allem schöne Frauen in verschiedenen Funktionen und Rollen. Die Bilder der Frauen können unterschiedlich gelesen werden. Es geht MARCK vor allem um die soziale Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Der Künstler setzt sich intensiv mit Filmen und Videos auseinander. Multimediale Projekte, Performances, Musik und skulpturale Objekte sind sein Markenzeichen. Die Arbeiten stehen auch für die Urängste der Menschen. Die Angst zu scheitern, eingesperrt zu sein oder gar sterben zu müssen ist in unserer Zeit aktuell. Die Arbeiten von MARCK setzen sich mit den Gefühlswelten unserer Existenz auseinander und haben eine eigene, erkennbare Handschrift. Sie sind unverwechselbar, getragen von hoher Qualität und handwerklichem Können. Den Arbeiten wird das Irreale, Traumhafte und Magische verliehen.
Antonio Wehrli: Der Galerist und Künstler orientiert sich in seinen Arbeiten an Themen wie «Strukturismus, Gravity und Centrifugal». Er verwendet ganz unterschiedliche Techniken, von der Ölmalerei bis zu digitalen Werken. In den letzten Jahren arbeitet er vor allem an verschiedenen Unterserien der «Gravity-Werke», die für Kommunikation, Austausch, Gleichheit und Frieden stehen. Seit 2022 folgt die Auseinandersetzung mit «Centrifugals» und den daraus abgeleiteten NFTs (Non fungible Tokens). Der Künstler entwickelt Arbeiten mit klaren Sternenbahnen oder Sonnenaufgängen auf fernen Planeten. Farbexpositionen sind ein klares Merkmal seiner Arbeit. Die Intuition ist für die Werke zentral und haben eine direkte Relevanz für unsere Zeit. Die aktuell gezeigten Arbeiten schaffen eine Verbindung zu historischen Themen und werden verbunden mit fliessendem Acryl, das den Arbeiten eine intensive Ausstrahlung gibt.
Die Kulturpreisträgerin 2021 des Kantons Glarus, Eva Oertli, ist Steinhauerin. Die Künstlerin ist mit ihren Arbeiten im öffentlichen Raum im Kanton vertreten. Die Gemeinde Glarus liess den Volksgarten zwischen 1874 und 1882 erbauen und mit einer grossen Betonskulptur einer Hand bestücken. Diese ist von Eva Oertli und ihrem langjährigen Partner Beat Huber gestaltet worden. Die Hand scheint einen Baum behutsam in den Griff zu nehmen. Die Auseinandersetzung mit der Natur spiegelt sich in den Bergmassiven zwischen Ennenda und Glarus. Die spezifischen Arbeiten haben ein Eigenleben. Ein Merkmal ist, dass keine perfekten Formen entstehen. In den Rundungen und Dellen erscheint die Eigenheit des Materials auch durch einen sanften Druck mit den Händen.
Werner Stauffacher lebt in Zürich und Matt. Er malt und zeichnet seit rund 40 Jahren. Seine Arbeiten sind mehrheitlich Öl auf Leinwand oder Mischtechniken. Er beschäftigt sich ebenso mit Zeichnungen in Ölkreide und Buntstifte auf Papier. Die Sujets sind Figuren und Köpfe, Bergfragmente oder Bergfiguren. Die Bergarbeiten reduzieren sich auf die markanten Konturen und lassen den Phantasien freien Lauf, wenn der Betrachter herausfinden will, um welchen Berg es sich handelt. Die Farben verleihen den dargestellten Sujets Stimmungen, welche auch auch in der Natur wahrgenommen werden können. Zwischen warmen und kalten Tönen kann sich der Betrachter in die Bergwelt versetzen. Eine ähnliche Ausrichtung erfahren die gemalten Menschen. Der Künstler konzentriert sich auf das Wesentliche. Die Figuration ist frei gewählt und lässt Menschen in ihrer Gesamtheit als individuelle Person erscheinen. Die Körpersprache rückt ins Zentrum und spricht für sich selbst nach dem Prinzip «man kann nicht Nicht-Kommunizieren».
Eduard Hauser
Autor
Kulturblogger Glarus
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