Dominic Hartmann gewinnt den Publikumspreis.
Dominic Hartmann gewinnt den Publikumspreis.
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Kunstschaffen Glarus - Foto: Cédric Mussano - aigu
Plakat Ausstellung
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Glarus

Publikumspreis für Dominic Hartmann

Mit der Vorstellung von weiteren vier Künstlerpositionen wurden die Dialogführungen im Kunsthaus Glarus abgeschlossen, zu sehen ist die Ausstellung "Kunstschaffen 2022" noch bis am 5. Februar. Der Künstler Dominic Hartmann ist mit dem Publikumspreis ausgezeichnet worden.

Das Künstlerpaar Dorothea Bäbler und Michael Honegger zeigt zum Thema Flechten Arbeiten auf Papier und verwendet dafür Kohle, Bleistift und Tusche. Die Welt der Flechten ist sehr vielfältig und das Glarnerland verfügt davon über eine grosse Anzahl. Das Gespräch mit den Kunstschaffenden zeigt, dass diese sich mit der Biodiversität, insbesondere mit Flechten, intensiv auseinander gesetzt haben. Zwischen Wissenschaft und Kunst entsteht in dieser Art eine Schnittstelle, die dem Kunstwerk eine Sinn orientiert Aussage gibt. Die Zusammenarbeit in einem Gartenverein und die vielen Wanderungen  beflügeln das künstlerische Schaffen. Der Prozess der Entstehung der künstlerischen Arbeiten wechselt zwischen Ordnung und Chaos. Was ist von was zu viel und was ist zu wenig? Wann ist eine Arbeit fertig? Sind Fragestellungen, die im Prozess der Entstehungen einer Arbeit wichtig sind. Die Kunstschaffenden wechseln im Dialog ab, wenn die Arbeiten entstehen. Es kann um die Verwendung von  Materialen, die Entwicklung von Formen oder  die Verarbeitung von früheren Bildern gehen, die bei der Wahrnehmung der Rollen im Prozess wichtig sind. Ein grosszügiges Atelier gibt den Kunstschaffenden den nötigen Raum sich künstlerisch zu betätigen. Gemeinsam stellt sich immer die Frage: Wie gehen wir mit der Natur um? Warum gibt es einen Verlust der Biodiversität bei Tieren und Pflanzen? Was kann man dagegen tun? Eine ansprechende Arbeit der beiden Kunstschaffenden, die Entwicklungen in der Zivilgesellschaft hinterfragen.



Lisa Eikrann
– wegen einer Krankheit am Anlass verhindert – zeigt die Installation „Dead Horse“ von 2022. Die Künstlerin ist aus Norwegen eingewandert. Eine grosse Veränderung hat sich in ihrem Kunstschaffen ergeben. Das Meer war in Norwegen ein grosser Teil des Lebens. Nun sind es im Glarnerland die Schönheit der Berge. Lisa ist Bühnenbildnerin und arbeitet bei Ihren Installationen zwischen Architektur und Raum. Die Objekte sind auf das Wesentliche reduziert und sind spektakulär. Mit ihren konzeptuellen Arbeiten hat Lisa 2016, mit einer raumgreifenden Installation, den Fokuspreis des Glarner Kunstvereins gewonnen. Interessant beim gezeigten Objekt ist die Geschichte der Entstehung. Das verwendete Glas stammt vom Umbau des Dachs am Kunsthaus Glarus und stellt so einen wesentlichen Bezugspunkt dar. Die Dachform der Installation entspricht jener des Kunsthauses. Der angebundene Fischkopf lässt eine Beziehung zur norwegischen Herkunft vermuten.



Foto: Cédric Mussano - aigu


Armen Eloyan
ist aus Armenien in die Schweiz eingewandert. Im Kunsthaus zeigt er eine grossformatige Malerei, die in ihren Farben und Formen eine starke Wirkung erzielt. Die Arbeit findet auf den Ebenen Figuration und Abstraktion statt. Der Ausgangspunkt sind die Figuren von Disney; so ist die Arbeit mit „Pluto 2022“ betitelt. Die Figuren von Disney spielen in der Malerei von Armen Eloyan keine starke Rolle. Es geht dem Künstler vor allem um die Charakteren der Figuren, die eine Repräsentation für die Gesellschaft darstellen. Die Comics eignen sich, aus der Sicht des Künstlers, für die Darstellung von Rollen und Typologien, die in der Zivilgesellschaft auch international  anzutreffen sind. Der Maler arbeitet ohne Skizzen oder Pläne. Eventuell setzt er Zeichnungen aus früheren Zeiten für die Arbeit auf der Leinwand ein. Die Arbeit besticht durch die Intensität der Farben und Formen. Die intensiv-exzessive Art der Malerei breitet sich im Raum stark aus und wirkt auf die Betrachtenden einnehmend. Zur Herkunft aus Armenien gibt es für den Künstler keinen Bezugspunkt.





Der Publikumspreis geht dieses Jahr an Dominic Hartmann. Das Publikum hat für seine grossformatige Arbeit „Eskapismus“ am meisten Stimmen in die Urne gelegt. Die Besucher haben gut entschieden, was ihnen gefallen hat. Als Blogger kann man sich natürlich fragen, welche Kriterien für Kunst gelten können. Ästheti des Werks, Inhalt und Sinngebung, professionelle Technik oder Kreativität könnten solche Merkmale sein. Dominic überzeugt mit seinem figurativen Expressionismus, der eine intensive Unterwasserwelt zeigt. Die Motive auf der Leinwand entstehen mit einer Technik, die aussergewöhnlich ist. Blätter werden in Farbe getüncht und anschliessend  auf die Leinwand gedrückt. Es sind Bilder mit intensiver Lebendigkeit entstanden.  Die Betrachter:innen können mit dem präsentierten Bild in eine  Welt der Lebensfreude eintauchen. Eine Welt, die heute in Gefahr ist, dass sie durch die Zerstörung der Natur, grossen Schaden erleiden könnte. Schon im Januar 2022 hat Dominic, in der Galerie Antonio Wehrli in Schwanden, mit seinen Arbeiten „Power of Nature“ überzeugt. Dem Newcomer Dominic Hartmann kann ich zu seiner extensiven Arbeit gratulieren und für seinen weiteren Weg als Künstler alles Gute wünschen.




Am 5.2.23 endet eine Ausstellung zum Glarner Kunstschaffen, die durch ihre Vielfalt und Kreativität überzeugt hat. Es ist sehr wertvoll, dass der Kunstverein Kunstschaffenden mit Bezug zu Glarus die Möglichkeit gibt, an einer nicht jurierten Ausstellung ihre Arbeiten zu zeigen.

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
0793758199

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

30.01.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/Z1npQL