Glarus
Peter Wallimann im Art Space Antonio Wehrli, Schwanden
Peter Wallimann, ein vielseitiger Kunstschaffender aus Zürich, stellt fotografische Arbeiten unter dem Titel „Natura Poetica“ aus. Neben seiner Arbeit als Autor, Galerist und Künstler ist Peter Wallimann Naturliebhaber, was er mit seinem poetischen Werk unter Beweis stellt. Vernissage ist am 2. Dezember 2023, von 15 bis 17 Uhr.
„Natura Poetica“ ist ein fotografisches Kunstprojekt mit dem Ziel, Menschen zu inspirieren und für die Natur zu sensibilisieren. Peter Wallimann verbindet lichtvolle Aufnahmen von Pflanzen, Schmetterlingen und anderen Lebewesen mit astronomischen Bildern. Das Weltall und die Erdkugel stehen dabei symbolhaft für den Schutz unserer Welt. Bei „Natura Poetica“ verschmelzen Mikro- und Makrokosmos, wodurch naturnahe, imaginäre Welten voller Schönheit und Fantasie entstehen.
Wallimanns verfremdeten Naturfotografien sind mit poetischen Texten und philosophischen Gedanken verbunden. Die Betrachtenden werden in kreative Räume entführt und zum mystischen Dialog mit der Schöpfung eingeladen. Die Sensibilität der gezeigten Werke ist zugleich ein Aufruf, sich verstärkt um die Natur zu kümmern und mehr Achtsamkeit im Umgang mit der Natur zu pflegen.
Unser Konsumverhalten wird durch Wallimanns Kunst indirekt infrage gestellt. jedoch ohne den Drohfinger zu erheben. Vielmehr setzt er unserem Verhalten die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur entgegen.
Der Künstler selbst sagt zu seiner Arbeit: „Meine Werke sind digitale Kompositionen aus eigenen Fotografien und öffentlich zugänglichen Aufnahmen“. „Naturschutz fängt nicht bei Klimatabellen an. Wer sich von der Natur berühren lässt, ist auch bereit, sich für sie einzusetzen“.
Johann Wolfgang Goethe zu Natur und Kunst um 1800:
Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen
Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemessenen Stunden
Mit Geist und Fleiss uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen
So ists mit aller Bildung auch beschaffen:
Vergebens werden ungebundene Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben
Wer Grosses will, muss sich zusammenraffen:
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben
Für Gothe bedeutet «Natur» in diesem Gedicht auch beim Menschen das Natürliche. «Kunst» als das Künstliche, vom Menschen und der Zivilisation geschaffene. Mit «Natur» meint Goethe nicht allein die «Natur» ohne das Natürliche im Verhalten eines Menschen, wie dieses Wort seit der Zeit der Romantik verstanden wird, und unter «Kunst» versteht er nicht nur das Werk eines Künstlers, in dem die Teile sich harmonisch zu einem Ganzen zusammenschliessen, sondern alle kunstfertige Schöpfung.
Eduard Hauser
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