Arbeit Patrick Rohner
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Anzeige der Galerie Mark Müller
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Übersicht der Ausstellung
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2 Arbeiten Patrick Rohner
2 Arbeiten Patrick Rohner
Buchcover "Massenbewegungen"
Buchcover "Massenbewegungen"
Arbeit Patrick Rohner
Arbeit Patrick Rohner

Kunst / Design

Patrick Rohner in der Galerie Mark Müller

Der Glarner Künstler Patrick Rohner zeigt in der Galerie Mark Müller, Zürich, bis am 19. März seine Werkgruppe „Massenbewegungen“: neue Arbeiten in Öl und Aquarell.

Es sind Werke, hinter denen langjährige Prozesse stehen. Der Künstler verknüpft mit seinen Arbeiten Recherchen, die er dokumentiert. Das Ungleichgewicht zwischen Mensch und Natur wird in seinem Werk offen gelegt. Man kann die Arbeiten von Patrick Rohner der Landart zuordnen, die von Künstlern wie Richard Long geprägt worden ist. Der Wohnort Rüti im Kanton Glarus hat seine künstlerische Arbeit geprägt. Das enge Tal richtet sein Augenmerk auf das Objekt, nicht auf den Horizont. Die Betrachter der Werke sind aufgefordert über die Gipfel hinauszudenken. In dieser Denkart kann jeder zu neuen Horizonten vorstossen. Eine Denkart, die für das Glarnerland schon immer zentral gewesen ist. Die Bergwelt ist aber der Wegweiser der künstlerischen Auseinandersetzung.



Dazu sagt Patrick Rohner: „Seit dreissig Jahren im Glarnerland verortet, arbeite ich an einer Sichtweise, wie der Mensch sich zur Natur verhält, wie er sie beeinflusst und wie diese Veränderungen sich auswirken. Es ist ein Konzept entstanden, das mein Handeln akribisch untersucht und dieses zugleich immer mehr zurücknimmt und so die Wahrnehmung von Wirklichkeit in den Vordergrund rückt. Vielleicht ist es ein Versuch eines Gegenentwurfs zur bestürzenden Entwicklung der fortschreitenden Zerstörung unseres Planeten“.

Interesse des Künstlers

Patrick Rohner pflegt bei seiner Kunst eine selbstkritische Seite, in dem er seine Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien beurteilt. Diese Kriterien sind im Dialog mit Wissenschaftlern entstanden, die sich für seine Arbeiten interessieren und sich in der Ökologie als Forschende betätigen. Das Gelesene  und Diskutierte wird systematisch geordnet und gesammelt. Eine Sammlung von Zeitungsartikeln, Büchern, Vorträgen legen Zeugnis von Umwelt- und Naturkatastrophen ab. Dieses Interesse spiegelt sich in der publizierten Monografie zum Gesamtwerk „Massenbewegungen“, welche 2021 beim Vexer Verlag erschienen ist. Das dokumentarische, genaue Arbeiten wird mit der Intuition ergänzt. Genauigkeit bis zur pingeligen Dokumentation steht dem schöpferischen Prozess gegenüber. Hier wird die kritische Haltung zum Kunstbetrieb spürbar, was ihm den Zugang zur Realität öffnet. Jenseits der Malerei hat Patrick Rohner eigene Prozesse und Methoden entwickelt, die mit intensiven Recherchen und mit ständiger Weiter- und Selbstbildung getragen sind. Nebst Arbeiten, die sich auf einem Bildträger äussern, gehören auch Filme, Begehungen und Vorträge zu seinem Werk.

Wie die Kunst entsteht

Urlandschaften und Landschaften, von menschlicher Hand geschaffen, interessieren den Künstler ohne Landschaftsmaler zu sein. Er generiert mit seinen Arbeiten Wirklichkeiten und die Sicht auf das Ganze.  Es geht um physikalische und chemische Prozesse, die sich in Bildern manifestieren. Das Thema „Wasser“ ist in der Kunst schon immer wichtig gewesen. Seine Wasserzeichnungen entstehen im Atelier parallel zu den regelmässig entstehenden Ölgemälden. Ein Prozess, der 2007 gestartet worden ist. Der Bildträger wird zu einem Gefäss gefaltet. Er wird mit Aquarellfarbe gefüllt, wobei Wasser und Papier aufeinander reagieren. Das Papier dehnt sich aus und zieht sich während des Trocknungsprozesses wieder zusammen und lässt Strukturen entstehen, die an reliefartige Luftaufnahmen erinnern. Die Werke stehen durch das gegenseitige Übertragen von Material und durch  direkte Farbabklatsche stets in einem wechselseitigen Dialog. Die Arbeiten streben eine eigene Wirklichkeit an. Kunst wird zu Landschaft. Die Natur führt den Pinsel.

Neu bei Mark Müller

„Patrick Rohner hat für die aktuelle Ausstellung erstmals eine Abzeichnung als Wandarbeit umgesetzt. Trotz ihrer starken Vergrösserung zeigt sich das All-Over der fein geschwungenen Grafitlinien auf der sonst unbearbeiteten weissen Wand zurückhaltend. Diese Übersetzung einer bestehenden Abzeichnung veranschaulicht nicht nur die kohärente, prozessorientierte Arbeitsweise, sondern auch die enge Verwandtschaft zwischen seinen Arbeiten und ihrer sichtbaren Nähe zu taktil erfassbaren Gesteinsoberflächen“.

Marlene Bürgi, Pressetext, Ausstellung „Massenbewegungen“, Galerie Mark Müller

 

„Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der Natur beziehungsweise geologischen Phänomenen und ihren malerischen Umsetzungen.  Mit immer neuen Techniken, Medien und Methoden erweitert Patrick Rohner dabei kontinuierlich den Begriff des Landschaftsbildes. Die aktuelle Publikation vermittelt einen präzisen und fundierten Einblick in die Werkentwicklung der letzten zwei Jahrzehnte. Deutlich wird, wie sich in Patrick Rohners Schaffen und seiner vielschichtigen Kunst, Wissenschaft und Natur zunehmend auflösen und im gesamten Spektrum der von ihm eingesetzten Medien sowohl im Innen- und im Aussenraum konsequent zu einem eigenständigen Kosmos verzahnen, der in seiner medialen Komplexität in der zeitgenössischen Kunst nahezu beispiellos ist“.
Zitat des Herausgebers „Massenbewegungen“,  M. Hediger

Der Besucher der Ausstellung findet bei Patrick Rohner eine eigenständige und unverwechselbare Sprache der künstlerischen Darstellung. Eine Eigenschaft im zeitgenössischen Kunstbetrieb, die eher selten anzutreffen ist.

Eduard Hauser

Öffnungsszeiten der Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44, 8005 Zürich:

Mi – Fr 12 – 18 und Sa 11 – 16 Uhr

www.markmueller.ch

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Kunst / Design

Publiziert am

08.02.2022

Webcode

www.glarneragenda.ch/c565JL