Plakat zur Ausstellung
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Einblick in die Sammlung
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Glarner Kunstschaffen 2020
Glarner Kunstschaffen 2020
Fokus Preis - Reichmuth Öl auf Leinwand Transformation
Fokus Preis - Reichmuth Öl auf Leinwand Transformation
Fokus Preis - Reichmuth Polpo Sition
Fokus Preis - Reichmuth Polpo Sition
Künstlerbücher - Klaus Born
Künstlerbücher - Klaus Born
Klaus Born Erdbidl
Klaus Born Erdbidl
Claudio Landolt - Vorderglärnisch
Claudio Landolt - Vorderglärnisch
Claudio Landolt - Vorderglärnsich
Claudio Landolt - Vorderglärnsich
Claudio Landolt
Claudio Landolt

Glarus

Kunstschaffen Glarus 2020 im Kunsthaus Glarus

Das Kunsthaus Glarus zeigt "Kunstschaffen Glarus 2020" mit weiteren sehenswerten Ausstellungen zum Jubiläum 150 Jahre Kunstverein

 

Mit dem Blick in die Sammlung „Ein Haus ohne Licht ist nur ein halbes Haus“ wird 150 Jahre Kunstverein gefeiert. Im Schneelisaal wird auf den für das Kunsthaus eigens erstellten historischen Stellwänden eine Auswahl von Werken aus der Sammlung gezeigt. Es ist ein unchronologischer Querschnitt durch die Sammlung. Der Fokus richtet sich auf Werke, die soziale Beziehungen und Bezüge in den Blick nehmen. Im Foyer ergänzen ausgewählte Bestände aus dem Archiv die Geschichte des Glarner Kunstvereins.  

Parallel erscheint anlässlich des Jubiläums eine Publikation, die einen ähnlichen Querschnitt durch die Sammlung vornimmt. Das Buch „in der Sammlung“ vereint Beiträge, die in unterschiedlichen Zusammenhängen entstanden sind. Es spiegelt einen aktuellen Blick und dokumentiert die vermittelnde und wissenschaftliche Arbeit mit den Sammlungen der letzten zwölf Monate.

„Kunstschaffen Glarus 2020“ zeigt einen Querschnitt von Glarner Kunstschaffenden mit den Buchstaben M bis Z. Das Kunsthaus bietet seit vielen Jahren für Künstler*innen aus der Region die Möglichkeit ihre Werke in einer unjurierten Ausstellung zu präsentieren. Die Ausstellung gibt einen Einblick in das vielfältige Schaffen der 35 beteiligten Kunstschaffenden. Im Rahmen der Ausstellung wird dies Jahr wieder ein Fokus-Preis vergeben. Der Glarner Kunstverein zeichnet alle zwei Jahre eine Position der eingereichten Arbeiten aus. Der*die Preisträger*in erhält die Möglichkeit im darauf folgenden Jahr seine*ihre Arbeit in einer Einzelpräsentation zu zeigen.

Der Fokus-Preis geht an Karin Reichmuth – 1979*,lebt in Ennenda

Die Jury würdigt den bisherigen Werdegang der Künstlerin. Die weitreichende Ausstellungstätigkeit und die technische Raffinesse ihrer Steinmetzarbeiten, welche sie aus verschiedenen Gesteinstypen wie Basalt, Cristallino- und Carrara-Marmor herstellt. Die Künstlerin hat seit diesem Jahr ein Atelier in Carrara. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit ihrer Auseinandersetzung mit dem Material. In der ausgestellten Arbeit Polpo-Sition, 2019, trifft der langwierige geologische Prozess des Gesteins auf den agilen Kraken, dessen achtarmige Extremitäten sich nach jedem Schlag regenerieren. Im Gegensatz dazu erfordert die skulpturale Verarbeitung des Gesteins verbindliche Präzision. Die Jury setzt sich wie folgt zusammen: Yannic Joray, Künstler Zürich, Julia Küenzi, Kuratorische Assistenz, Kunsthalle Bern und Miriam Laura Leonardi, Künstlerin Zürich.

Eine weitere Aktion wird von Klaus Born - *1945 -  mit seinen „Künstlerbüchern“ bestritten. Er verfolgt seit fünf Jahrzehnten konsequent seinen Weg in der Malerei. Gleichzeitig sind zahlreiche Künstlerbücher entstanden, die als eine Art Parallelgeschichten seines Werks gelesen werden können. Schon früh entdeckte Klaus alte Schulhefte und Bücher zum Bemalen und Bezeichnen. Leere und bedruckte Seiten fordern ihn ständig zu einem künstlerischen Dialog heraus. Bis heute sind mehr als 300 Buchunikate entstanden, die in ihren Formaten ebenso variieren wie im Umfang oder in der technischen Bearbeitung. Darunter befinden sich Hefte und Bücher in Öl, Leimfarbe und Kreide bemalt oder in Bleistift, Tusche und Kohle überzeichnet. Im KKG werden eine Auswahl seiner Künstlerbücher und Malereien gezeigt. An der Eröffnung und an der Finissage der Ausstellung führt Klaus durch einige dieser Bücher. Im Gespräch mit Klaus Merz geht es am 17.1.21 – der Termin ist noch offen - um Fragen wie: Was sind Bücher für den Schriftsteller und was sind Bücher für den Maler? Warum schreibe ich Bücher und warum übermale ich Bücher? Wie ist das Verhältnis von Bild und Text und die Lust an der Umgestaltung? In einem Video auf der Website des Kunst(zeug)hauses gibt es Erläuterungen unter dem Stichwort „Museum zuhause“.

Am 9.1.2021 zeigt Claudio Landolt - der Termin ist noch offen - Vorstand im Kunstverein, in Zusammenarbeit mit Tunnel Glarus, das Audiostück „Vorderglärnisch – Bergportrait“. Es handelt sich um die Masterarbeit an der Zürcher Hochschule der Künste im Bereich Kulturpublizistik. Vor zwei Jahren setzte sich Claudio die Idee in den Kopf, einen Berg aufzunehmen. Aus über 100 Stunden Tonaufnahmen am Vorderglärnisch komponierte er eine sinnlich-poetische Hörreise aus Luft- und Körperschallaufnahmen, Sprachmemos sowie seismischen Wellen am und im Berg. Das so entstandene Klangstück sprengt Genregrenzen, verbindet phonografische Naturaufnahmen mit Strömungen der Drone-Musik und Neoklassik. Parallel dazu hat Claudio einen Gedichtband geschrieben. Gleichermassen angetrieben von der Suche nach dem Klang eines Bergs, entstanden verspielte Sprachminiaturen und Prosagedichte. Der Gedichtband mitsamt Donwload-Code für das Klangstück erscheint im April 2021 im Verlag „Der gesunde Menschenverstand“. Nun geht der Berg in Ton und Text auf Bühnentour: In einer intimen Live-Show lädt Claudio auf eine lyrische Kurzlesung und eine aussergewöhnliche Hörreise in Rahmen einer Audiostückaufführung ein. Das Audiostück ist ein progressiver Versuch , einen Berg in Audio zu übersetzen. Das Stück arbeitet mit Überlagerungen und dem Arrangement diverser phonografsicher Aufnahmen am und im Berg Vorderglärnisch. Das Resultat kann man einerseits als experimentelle Radioreportage hören, andererseits ist es ein Stück Klangkunst in der Tradition der „Musique Concrète“.

Schliesslich sei erwähnt, dass am 30.1.2021 ab 11 Uhr die Ateliers von Glarner Kunstschaffenden besucht werden können, abschliessend ab 17 Uhr mit der Verleihung der Publikumspreises der glarnerSach im Kunsthaus.

Eduard Hauser


Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

14.12.2020

Webcode

www.glarneragenda.ch/wtkbj4