Blick Fextal und Sils
Blick Fextal und Sils
Museum Sils
Museum Sils
Berglandschaften
Berglandschaften
Wanderung mit Patrick Rohner
Wanderung mit Patrick Rohner

Glarus, Graubünden

Klimaerwärmung und Kunst mit dem Glarner Patrick Rohner

Der Glarner Künstler Patrick Rohner setzt geologische Phänomene malerisch um. Am 18. März lädt er zu einem besonderen Nachmittag ins Oberengadin: Von Sils geht's durch den Schluchtweg nach Fex-Platta, via Laretwald zurück und anschliessend zur Ausstellung "Alpenfliessen" im Museum Sils. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr beim Museum, Chesa Fonio, Sils Maria.

Die Führung von Patrick geht durch den Schluchtweg nach Fex-Platta und zurück durch den Laretwald mit Blick auf den Silsersee, mit anschliessender Besichtigung der Ausstellung «Alpenfliessen» im Sils Museum. Hier zeigt der Glarner seine Werke. «Wir wandern durch die Schlucht, wo sich die Fedacla, die am Fexer Gletscher entspringt, in Jahrtausenden in die Dolomitmarmore aus der Triaszeit eingefressen hat. Wir durchqueren das  vom Gletscher geformte Hängetal bei Platta, eine der höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Siedlungen der Alpen, und gelangen über Moränen der letzten Eiszeit zu einem Aussichtspukt über dem Silser-See». Der Künstler beantwortet gerne Fragen, etwa «warum die Oberengadiner Seen heute noch bestehen». Er geht auf seine Arbeit als Künstler und ihre Verbindung zu Landschaft und Klimawandel ein. Eine interessante Ausrichtung eines Kunstschaffenden, verbunden mit intensivem Wissen. Die Art sich so direkt mit dem Klimawandel zu beschäftigen ist einmalig in der Kunstszene.

M. Hediger, Herausgeber «Massenbewegungen», schreibt zur Arbeit von Patrick Rohner:

«Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der Natur beziehungsweise geologischen Phänomenen und ihren malerischen Umsetzungen. Mit immer neuen Techniken, Medien und Methoden erweitert Patrick Rohner dabei kontinuierlich den Begriff des Landschaftsbildes. Die aktuelle Publikation vermittelt einen präzisen und fundierten Einblick  in die Werkentwicklung der letzten Jahrzehnte. Deutlich wird, wie sich in Patrick Rohners Schaffen und seiner vielschichtigen Kunst, Wissenschaft und Natur zunehmend auflösen und im gesamten Spektrum der von ihm eingesetzten Medien sowohl im Innen- und im Aussenraum konsequent zu einem eigenständigen Kosmos verzahnen, die in seiner medialen Komplexität in der zeitgenössischen Kunst nahezu beispiellos ist».

Fernsicht mit Distanz zur Klimaerwärmung kann eine «beruhigende» Grundeinstellung sein. Für Viele ist es die  Hauptsache, dass es mir gut geht. Mit der Distanz zu problematischen Entwicklungen  kann die Wirklichkeit, die uns umgibt falsch eingeschätzt oder vergessen werden. Die Gefahr besteht, dass wir im wohligen Land in Langeweile und Einöde untergehen. Wir können nicht nur auf Distanz gehen.  Auf einer erhöhten Welle können wir  die Beiträge zum Wohlergehen anderer Länder in Frage stellen. Diese Erhöhung kann zu Arroganz führen oder zur vermeintlichen Sicherheit, dass wir von anderen nichts lernen könnten. Der Wohlstand ist manchmal, oder immer häufiger, mit Psychosen oder Neurosen verbunden. «Well-Being-Produkte» und Dienstleistungen trösten uns über die innere Langeweile, die wir kaum aushalten können. Zum Trost geht es uns aber immer noch gut, oder mindestens besser als in anderen Ländern.

Greame Maxton, der berühmte Bestseller-Autor, zieht zum Klimawandel das folgende Fazit: „Sofern wir den Ausstoss – von CO2 – nicht drastisch reduzieren, wird die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre den kritischen Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius um das Jahr 2035 herum erreichen. Die Chance, unter 1,5 Grad Celsius zu bleiben, so, wie das IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change -  und das Pariser Klimaabkommen es empfehlen, haben wir praktisch bereist vertan“. Die Schweiz verbraucht drei Mal die Kapazität der Erde und gehört mit rund 6 Tonnen CO2-Ausstoss pro Personen zu den Spitzennationen auf der Welt.

Es werden viel erneuerbare Energien entwickelt oder Elektrofahrzeuge gebaut um den Problemen zu begegnen. Diese verschärfen das Problem sogar vielerorts, weil die Mengen an CO2 erhöht wird. Der CO2-Fussabdruck wird erhöht. Die bisherigen Bemühungen bringen wenig, auch keine ausreichende Wende in den nächsten 20 Jahren. Die Treibhausgasimmissionen sind so hoch wie noch nie. Die Menschheit erzeugt nach wie vor rund 80% des Stroms aus Kohle, Öl und Gas. Wahrscheinlich wird auch nach 2030 dieser Trend der Produktion anhalten. Die Ziele der UNO für nachhaltige Entwicklung fördern weiteres Wirtschaftswachstum und industrielle Produktion. Damit suggerieren sie, dass der bisherige Lauf der Dinge nicht geändert werden muss. Die CO2-Ausstösse seit 1850 zeigen weltweit das folgende Bild: Der CO2-Ausstoss beträgt für die Zeit von 1850 bis 2018 pro Kopf 3,19 Tonnen. Bei den Ländern gibt es grosse Unterschiede; Europa hat die doppelte Pro-Kopf Emission im Vergleich zum globalen Mittel. Mit grossem Abstand liegt Nordamerika und Kanada mit jährlichen 17 Tonnen pro Kopf an der Spitze.


 Der Umgang mit Wasser ist eine ethische und eine Frage der Kultur. Die Natur ist kein Supermarkt und die Finanzmärkte wittern hohe Renditen. Verschiedene Städte rüsten heute schon auf, weil die Meeresspiegel ansteigen. Die Forderung Wasser zu privatisieren steht im Vordergrund. Das ist unverständlich, weil damit überteuerte Preise für Wasser zu erwarten sind. Experten befürchten in Zukunft mögliche Kriege wegen Wassermangel. Die Süsswasservorräte auf der Erde sind ungleich verteilt und knapp. Heute leben bereits rund 400 Millionen Menschen in Ländern, in denen Wasser knapp ist. Die Schweiz ist das Wasserschloss von Europa. Da ist die Voraussetzung zur Versorgung mit Wasser in einer guten Qualität vorhanden. Wir schauen, trotz der Gletscherschmelze, getrost in die Zukunft. Was geschieht aber, wenn die Gletscher in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sind? Handlungsbedarf gibt es wegen langen Zeithorizonten wenig. Die folgende Karte zeigt den möglichen Wassermangel bis 2050 auf:


Das Bild der Schweiz verdüstert sich, wenn die Umsetzung der Solar- und Windenergie beobachtet wird. Im Europäischen Ranking ist die Schweiz bei den erneuerbaren Energieumsetzungen auf Rang 23. Dies bei vorhandener Technologie, aber auch bei Einsprachen zur Umsetzung der Windenergie.

Es ist lobenswert, dass sich ein Künstler mit seinen Arbeiten den Fragestellungen der Klimaerwärmung stellt und nicht davor zurückschreckt, sich in der Öffentlichkeit dazu zu bekennen.

https://silsmuseum.ch/Text zu CO2 und Wasser: E. Hauser, Licht- und Schattenwelten, noch nicht publiziert

 

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
0793758199

Kategorie

  • Glarus
  • Graubünden

Publiziert am

27.02.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/knsceK