Inspiration durch Menschen wie du und ich

Ein neuer Podcast gibt Menschen eine Plattform, die etwas zu erzählen haben. Dies kann eine Wende in der Biografie sein, oder eine lebensverändernde Erkenntnis. Für die Finanzierung des Projektes geht die Kreativagentur aus Ziegelbrücke den Weg des Crowdfundings. Im Interview spricht Carina Walser über die Entstehungsgeschichte des Podcasts, was sie antreibt und Mut gekostet hat.

Carina Walser ist Geschäftsleiterin von MindYou. Früher hat sie bei verschiedenen Bankinstituten gearbeitet. Auf dem zweiten Bildungsweg wurde sie psychosoziale Beraterin. Sie pflegt beruflich und privat viele Kontakte. Ich treffe Carina an einem sonnigen Freitagnachmittag im Juice1 und stelle ihr einige Fragen, die beim Lesen der Medienmitteilung zum Start des Crowdfundings und beim Anhören der zwei Pilotfolgen des Podcasts in mir aufgetaucht sind.

Meine Gesprächspartnerin sprüht vor Begeisterung, wenn sie von ihrem Projekt erzählt. Sie begegne immer wieder Menschen, die sie tief beeindrucken und von denen sie eine Menge lernen könne. Diese Erfahrung möchte sie einem breiteren Publikum zugänglich machen. 

Warum hast du die Form des Podcast gewählt?

Er ist ein einfacher Weg, Geschichten zu inszenieren und damit als Vermittlerin zu wirken. Der Podcast ist heute ein gängiges Medium, man kann ihn unterwegs hören während der Fahrt zur Arbeit oder während dem Joggen. Podcasts prägen seit ein paar Jahren unsere Kultur massgeblich. Die Vereinzelung durch die Pandemie hat sicher das ihrige dazu beigetragen. Wir Menschen lieben Geschichten!

Was ist für dich ein spannender Mensch?

Darunter verstehe ich jemanden, der andere inspiriert, ihren eigenen Weg zu gehen. Es passiert im Leben immer wieder, dass wir – oft aus Not - etwas Neues wagen müssen, damit es weiter vorwärts geht. Vor allem im Beruf wirken sich Veränderungen stark aus, manchmal ist eine Neuorientierung nötig. Inwieweit wir dabei Sicherheiten aufgeben und uns neuen Erfahrungen aussetzen wollen und können, ist sehr individuell. Wer hier etwas wagt, setzt sich selber in Spannung, ist wach, offen und mutig unterwegs.

Wer sind die Leute, die sich in den Podcasts darstellen?

Das sind in den zwei Pilotfolgen Menschen, die schildern, wie sie unter neuen Voraussetzungen mehr Glück und Befriedigung erfahren, als sie sich vorher jemals vorgestellt hatten. Eine Krise kann der Beginn einer positiven Wendung sein, der Mut, etwas zu riskieren, kann schöne Früchte tragen. Es sind Männer und Frauen die mehr vom Leben wollen, als einfach zu funktionieren, und die andere auch dazu ermutigen möchten, mehr zu wagen. In Zukunft wird es aber nicht nur um spirituelle Themen gehen.

Wie wählst du die nächsten Personen für die Podcasts aus?

Es gibt eine Warteliste, die Leute darauf kenne ich fast alle, es sind keine „Berühmtheiten“.  Es scheint ein grosses Bedürfnis zu sein, eigene positive Erfahrungen weiter zu geben, um damit andere zu inspirieren. Auch mir ist es sehr wichtig, im Arbeitsleben die menschliche, empathische Seite leben zu können, die ermutigend begleiten darf.

Was will der Podcast?

Er möchte zur Reflexion anregen. Unter welchen Voraussetzungen sind eigene innere und äussere Prozesse möglich? Statt zu vergleichen, hören wir zu. Der Podcast will keine Rezepte oder Anleitungen zum Glücklichsein liefern. Ganz bewusst wollen wir den Fokus auf die Eigenverantwortung legen, jeder Mensch hat die Lösung schon in sich. Forschen, Erkennen, sich neues Wissen aneignenist nicht nur anstrengend und keineswegs langweilig, es ist ein Weg, der Freude bereitet... 

Das Crowdfunding ist am 14. Oktober abgelaufen. Habt ihr euer Ziel erreicht?

Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen. Diese haben uns zur Entscheidung geführt, die Podcasts auf jeden Fall weiter zu produzieren. Über ein Crowdfunding Geld zu beschaffen, ist eine neue Erfahrung für mich, die einigen Mut gekostet hat. Was jetzt weiter geschieht, entwickelt eine Eigendynamik, auf die ich sehr gespannt bin. Ganz sicher ist: Geld ist nicht alles! Das Glück, in meiner Arbeit, mit meinem tollen Team zusammen eine sinnstiftende Aufgabe zu erfüllen, ist nicht mit materiellen Dingen zu messen.

Die  beiden Pilotfolgen sind auf youtube zu finden. Die kommenden Podcasts können auf den gängigen Kanälen wie spotify, itunes etc. abonniert werden.
 

von Eva Gallati, Kulturbloggerin