Linthkraft Stiftung
Linthkraft Stiftung
Einladungskarte
Einladungskarte
Kunstler:innen vlnr: Lotte Müggler, Lisa Eikran, Rahel Opprecht, Dominic Hartman, René Amstalden
Kunstler:innen vlnr: Lotte Müggler, Lisa Eikran, Rahel Opprecht, Dominic Hartman, René Amstalden
Vernissage-Besucher im Gespräch mit Dominic Hartmann
Vernissage-Besucher im Gespräch mit Dominic Hartmann
Blick in den Ausstellungsraum
Blick in den Ausstellungsraum
Blick in den Ausstellungsraum
Blick in den Ausstellungsraum
Beispiel Ausstellungsinsel
Beispiel Ausstellungsinsel

Glarus

Gruppenausstellung in der Linthkraft Stiftung in Linthal

Die Linthkraft Stiftung zeigt eine Gruppenausstellung, die mehrheitlich von Glarner Kunstschaffenden bestritten wird. Die Arbeiten werden auf 12 Inseln präsentiert und sind vor allem informelle oder abstrakte Werke. Ein Besuch der unkonventionellen Präsentation der Werke lohnt sich, Gelegenheit dazu gibt es am 20. und 21. Mai.

Dominic Hartmann Der Künstler hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine harmonische Asstellung gestaltet, die mit einer unkonventionellen Raumgestaltung besticht. Die Bilder der verschiedenen Kunstschaffenden sind in Gruppen zusammen gebracht und am Boden ausgebreitet. „Dem Raum ein Boden“ wird als Titel der Ausstellung sofort verständlich. Die unterschiedlichen Kunstschaffenden ergänzen sich mit ihren malerischen Arbeiten ausgezeichnet. Eine Kooperation, die gelungen ist. Die Künstler:innen pflegen die informelle Kunst, welche auch an  Abstraktionen anknüpft. Das verbindende Element der Arbeiten sind Farben und Formen, die teilweise extensiv aufgetragen oder sehr zurückhaltend gestaltet sind. Die 12 gestalteten Inseln, mit zusammen gehörenden und harmonierenden  Arbeiten der verschiedenen Kunstschaffenden können, mit Hilfe einer Dokumentation, auf die individuellen Arbeiten rückverfolgt werden.



Lisa Eikran
ist in Norwegen geboren und lebt heute, mit ihrem Partner Sandro Steger, in Ennenda. Lisa ist Bühnenbildnerin und Malerin. Sie interessiert sich für das Zusammentreffen von Menschen und Architektur. Für ihre Arbeiten ist die konzeptuelle Arbeit charakteristisch. Sie geht von einem Plan aus und setzt das Vorhaben nach einem Plan um. Die Malerei ist anders ausgerichtet. Hier spielt die klassische Musik von berühmten Komponisten – beispielsweise Prokovief oder Grieg – ein grosse Rolle. Sie pflegt einen intuitiven Zugang zu ihren Arbeiten, vom Moment beeinflusst und nicht kalkuliert. Die Arbeiten entsprechen der informalen Malerei. DieFarben spiegeln eine starke Gefühlswelt, die von Heiterkeit bis zur Traurigkeit hin und her pendeln kann. Dies in Abhängigkeit der gewählten Musik. Aus der Neurowissenschaft ist bekannt, dass den Tönen Farben entsprechen können. Wie diese Verbindung im Hirn zustande kommt, ist noch nicht geklärt.



Lotte Müggler
arbeitet mit den Medien Fotografie und Malerei. Ihre Malereien sind informell gehalten und konzentrieren sich auf Ausschnitte von Gegenständen. Die Farbigkeit der Malereien ist zurückhaltend. Auch bei der Fotografie ist ihr Werk gekennzeichnet durch Zurückhaltung. Die Motive sind nicht figurativ, so dass die Betrachter:innen ihrer Fantasie folgen können. Alle sehen, was sie können; man sieht, was man weiss, könnte auch umgekehrt Gültigkeit haben. Manchmal erscheinen Ausschnitte aus der Natur, die auf dem Bild mit der eigenen Fantasie zusammengesetzt und ergänzt werden können. Die Arbeiten folgen dem Gegensätzlichen und lassen Durchblicke zu. Berglandschaften oder Garten-Ansichten gehen in schwarz weissen Doppelbelichtungen eine geheimnisvolle Verbindung ein. Die analogen Mehrfachbelichtungen  werden als Drucke auf Leinwänden präsentiert . Die Arbeiten sind subtil und verweisen auf die Zeit der Erdgeschichte hin.



Rahel Opprechts
Arbeiten bestehen primär aus Raumobjekten und der Malerei, Textildruck oder Zeichnung. Ihr Interesse ist auf Muster und Prägungen in der Natur ausgerichtet. Das Urmenschliche, die Sehnsucht oder die Verbundenheit mit der Natur und den Menschen finden einen natürlichen Zugang über die Intuition der Künstlerin. Motive können Blüten, Moose, Steine, Heilpflanzen oder Kräuter sein. Beim Betrachten der Arbeiten entstehen Verbindungen zwischen der Kunst und den Menschen. Rahel Opprecht hat die viel beachtete Ausstellung zu Corona im Güterschuppen Glarus inszeniert. Sie sagt zu ihrer Kunst: „Wenn du mit Herzen an eine Sache gehst, öffnen sich Türen zum Vertrauen“.



René Amstalden
sagt zu sich und seiner Kunst: „Ich liebe es, mich künstlerisch und ohne Filter auszudrücken. Es ist ein Privileg und ich bin dankbar, diese Realität zu leben. Die informale Kunst erlaubt dem Betrachter seine eigene Interpretation und vermag es dennoch, Menschen zu verblüffen und zum Nachdenken anzuregen. Sie sogar in ihren Bann zu ziehen. Diese Kraft fasziniert mich“. Der Künstler experimentiert mit verschiedenen Stilen und Farben. Der kreative Ausdruck ist immer neu. Es fliessen Erfahrungen, Gefühle oder tägliche Gedanken in die Malerei ein. Im Verlauf der Zeit entwickelt sich eine Leidenschaft zur Gestaltung und für das Giessen von Farben. Der Fluss der Farbe wird zu einem Erlebnis und führt manchmal zum „Flow“, bei welchem alles fliesst und seine Form findet. Es gibt aber auch Gesetzmässigkeiten, die sich mit geraden Linien und klaren Formen ergeben. Daraus entsteht ein Kontrast zum Wilden, Unkontrollierbaren oder Chaotischen. Selbst im Chaos gibt es Muster, die sich von geraden Linien abgrenzen. Das Ergebnis der Malerei kann zum Erstaunen führen, weil Unerwartetes, nicht Geplantes entstanden ist. Der Künstler: „Immer mehr finden spirituelle Einflüsse ihren Weg in meine Bilder. Es ist eine faszinierende Reise“.



Fazit zur Ausstellung

Auffallend ist, dass sich die gezeigten Kunstschaffenden der Intuition oder der  informalen Gestik verschrieben haben. Die Arbeiten folgen aus spontanen Aktionen und artikulieren sich in der Malerei. Klassische Formen und Kompositionen aus geometrischen Figuren finden nicht statt. Es gilt das Prinzip der Formlosigkeit, mit gestischen Ausdrucksweisen und Texturen. Diese Kunstform wurde in den 1940er und 1950er Jahren in Paris begründet.

Die informale Malerei kann als Teilgebiet der abstrakten Kunst betrachtet werden, die es seit 100 Jahren gibt.  „Abstrakte Kunst – Quelle: Wikipedia, abstrakte Kunst -  ist eine Sammelbezeichnung für nach 1900 in Erscheinung tretende Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts. Sie verwendet die bildnerischen Gestaltungsmittel vom Gegenstandabstrahierend, teils völlig losgelöst von Natur und realen Gegenständen“. Die Betrachter:innen der gezeigten Kunst können sich über die eigenen Phantasien verführen lassen und in Welten eintauchen, die unter Umständen neu sind. Bezüge zur Natur  werden intuitiv erfasst oder angesprochen. Die Natur flösst Respekt ein und die Abstraktion lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, also die Reduktion vom Figurativen. „Dem Raum ein Boden“ habe ich so verstanden, dass raumbezogene Arbeiten gezeigt werden, die auf der Basis der Intuition, den persönlichen Wahrnehmungen  oder auch der informalen Welt  entstanden sind. Die Gestaltung der Ausstellung setzt das Thema in kreativer Weise um. Ein Ausstellungsbesuch lohnt sich.

Eduard Hauser

 

 

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
0793758199

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

14.05.2023

Webcode

www.glarneragenda.ch/jSJmnB