Plakat zur Ausstellung
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Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis
Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis
Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis
Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis
Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis
Ausstellungsansicht Marco Russo bei Anton Bortis

Glarus, Zürich

Glarner Künstler Marco Russo bei Anton Bortis, Zürich

Marco Russos Arbeiten sind noch bis zum 25.11.23 im Ausstellungsraum Anton Bortis in Zürich zu sehen. Er zeigt seine neuen, grossformatigen  Gemälde zum Thema «Incontri» (italienisch für begegnungen). Die Ausstellung steht unter der Leitlinie «My Chairs hold fleeting Fancies» was frei übersetzt «Meine Stühle enthalten flüchtige Fantasien» bedeutet.

Der Künstler arbeitet mit einer klaren Methodik, selbst definierten Regeln und Mustern. Die Kompositionen basieren auf  Fotos von Landschaften, die als Skizzen bei Wanderungen, beispielsweise ins Niederurner Täli, festgehalten wurden. Bei der ausgestellten Malerischen Serie /»Incontri») geht es auch um Farbflächen, deren Begegnungen und Kombinationen. Es werden Grenzen gezogen und es entstehen Kontraste. Farben ziehen sich an um sich gleichzeitig wieder abzustossen. Die Flächen machen ihre Unterschiede deutlich, dringen ineinander ein ohne miteinander zu verschmelzen oder zu zergehen. Die Begegnungen «Incontri» ereignen sich ohne Wissen über die Zukunft. Trotzdem; auf der groben Struktur der Juten-Leinwand dient die Landschaft  als Inspiration und bringt farbliche, abstrakte Farbflächen-Kartografien zusammen, welche die Betrachtenden, wenn sie wollen, wieder in die eigenen wahrgenommen Landschaften einpassen können.

Gleichzeitig arbeitet Marco Russo an skulpturalen Arbeiten (Sgabello),  die in Zürich zu sehen sind. Hier wird das handwerkliche Können sichtbar und gleichzeitig ironisch hinterfragt. www.marcorusso.ch.

Die Arbeiten von Marco Russo sind in einem Vintage-Design-Laden zu sehen, ohne dass ein Eindruck der Dekoration entsteht. Es ist eine Inszenierung in einem «Schaulager», bei welcher das künstlerische Potenzial von Möbelstücken, in Verbindung mit der Malerei, hervorgehoben wird. Interessant ist zu sehen, wie der zeitgenössische Künstler mit dieser räumlichen Situation arbeitet.

Marco Russos Arbeiten grenzen sich vom Maschinellen und Industriellen bewusst ab. Die Begegnung mit dem langsamen malerischen Prozess steht im Vordergrund. Es handelt sich bei dieser künstlerischen Auseinandersetzung um eine Wiederentdeckung der Langsamkeit. Damit erfolgt eine klare Abgrenzung zum industriellen Prozess, der auf Produktivität und Effizienz ausgerichtet ist. Die Malerei appliziert der Künstler auf selbstgemachten Jute-Leinwänden mit leuchtenden, kontrastreichen Schichten. Ölmalerei wird nach den Überlegungen der «FineArt» inszeniert. Die Stühle sind in sorgfältiger Handarbeit gestaltet. Sie befragen die funktionale Gestaltung des Gebrauchsgegenstandes und dessen Konnotationen. Spricht hier eine Rückbesinnung auf das Kunsthandwerk mit der Sehnsucht nach Ursprünglichkeit an? Mit subtilen und offensichtlichen Eingriffen wird die ursprüngliche Designsprache aufgenommen, spielerisch neu interpretiert und auch in ihrer abstrakten Form gesehen.

Eduard Hauser

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
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Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus
  • Zürich

Publiziert am

21.11.2023

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www.glarneragenda.ch/H5cTVs