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Hans Baumgartner
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Walter Hauser
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Glarus

Gespräch zu ungelösten Kriminalfällen

Am 4. März um 19 Uhr lädt das Museum Anna Göldi zum Diskussionsabend zu gelösten und ungelösten Kriminalfällen mit den beiden Autoren Hans Baumgartner alias Melchior Werdenberg und Walter Hauser ein. Goran Smitran untermalt den Abend musikalisch.

„Malefizien“ heisst das neue Buch von Hans Baumgartner, dem bekannten Anwalt, mit Wurzeln im Glarnerland. Es befasst sich mit Verbrechen und Straftaten und greift Themen auf, mit denen sich auch Walter Hauser bei „Hoffnung auf Aufklärung“ und „Anna Göldi – geliebt, verteufelt und enthauptet“ beschäftigt hat. Beide Autoren sind Juristen und haben sich mit den bekanntesten Kriminalfällen intensiv auseinandergesetzt. Hans Baumgartner aus der Sicht des auslotenden Literaten, der seelische Hintergründe ausleuchtet. Der Leser: in ist aufgefordert zwischen Fiktion und Realtität zu unterscheiden.  Walter Hauser als kritisch hinschauender Sachbuchautor setzt einen Gegenpol zu Hans Baumgartner. Die beiden Autoren verbindet die Tätigkeit als Anwalt mit der zentralen Thematik des Strafrechtsprozesses. Der Engpass für die Aufklärung von Verbrechen ist die Zeit. Je länger das Vorgehen dauert, desto schwieriger wird es auf der Ebene der Beweisführung. Eine weitere Erschwernis zur Aufklärung ist die Tatsache, dass Beziehungsdelikte überwiegend im persönlichen Umfeld vorkommen.



„Malefizen“ präsentiert die Bergwelt in inspirierender Vielfalt. Gegenwärtiges mischt sich mit Teuflischem oder mit  märchenhaften, manchmal auch makaberen  Geschichten. Hans Baumgartner, alias Melchior Werdenberg, erzählt von schwierigen Frauenschicksalen oder vom Hexenwahn in Savognin, wo sich eine Brücke zu den Untersuchungen von Walter Hauser ergibt. Missgeschicke, Liebeleien oder Verbrechen, auf welche im Titel des Buchs hingewiesen wird, können auf bösartige oder mächtige Mysterien hinweisen. Maliziöses steckt aber auch in der Feder des Autors. Fiktion und Nüchternheit wechseln sich mit Selbstironie. Das neue Buch enthält augenzwinkernd-schaurige Stories.


„Im Schnee und Nebel der Bergtäler geschieht Geheimnisvolles, über das niemand spricht. Ein Kind verschwindet spurlos, ein Wolf in Menschengestalt sucht sich seine Opfer, ein Gemeindepräsident wird von einem tödlichen Gruss aus dem fernen Afrika heimgesucht“.


„Mit einem  Gefühl von Kennerstolz registriert er den blauen Eisenhut am Wegerand, die giftigste Pflanze Europas. Wer immer sich ihm in den Weg stellte, ein Blatt dieser Pflanze würde ihm genügen“.


 


Das Anliegen „Aufhebung der Verjährung“


Bei Fragen zur rechtlichen Beurteilung von Verbrechen spielen immer die Rollen der Opfer, der Retter und Verfolger die wesentliche Grundlage auf soziologischer Ebene. Heute wird vielfach in Zweifel gezogen, dass der Fokus bei rechtsstaatlichen Beurteilungen zu wenig stark auf die Rolle des Opfers fokussiert wird. Bei der Verjährungsfrage geht es um die Wahrheitsfindung, egal wie lange das Verbrechen schon zeitlich verstrichen ist. In der Schweiz tritt die Verjährung bei Mord nach dreissig Jahren, bei vorsätzlicher Tötung nach fünfzehn Jahren ein. Selbst wenn sich noch interessante neue Erkenntnisse ergeben, sind strafprozessuale Zwangsmassnahmen wie Verhaftung oder Hausdurchsuchung nicht mehr möglich und Personen können gegen ihren Willen nicht mehr befragt werden. Mögliche Beweismittel werden für immer beseitigt.


Nationalrat Mike Egger und Ständerat Daniel Jositsch setzen sich im Parlament für das Anliegen ein. Aktuell geht es um einen Gesetzesentwurf, der dann in die Behandlung bei den Räten einfliessen wird. Erfreulich ist, dass das Anliegen parteiübergreifend vorangetrieben wird. Walter Hauser schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesetz umgesetzt werden kann, positiv ein.


Ausgelöst worden  ist die Standesinitiative durch das Buch „Hoffen auf Aufklärung“ von Walter Hauser. Der Autor ist schon im Jurastudium für Fragen rund um Gerechtigkeit in Verbindung mit Gewaltverbrechen sensibilisiert worden. Konkrete, ungelöste Fälle wie der Kristallhöhlenmord in Oberriet SG, sind für Walter Hauser am Anfang der Beschäftigung und Aufarbeitung gestanden. Er hat mit Betroffenen in den Regionen Gespräche geführt, Fakten geprüft und sein Wissen in das Sachbuch „Hoffen auf Aufklärung – 2018“ einfliessen lassen.  Der frühere Ober-Staatsanwalt des Kantons Zürich, Dr. Andreas Brunner – Sonntagszeitung vom 1.10.2017 -  „ Die Verjährung schützt ausschliesslich Täter und nicht etwa die  Opfer und deren Angehörige. Für Täter ist die Verjährung ein Gnadenakt der Gesellschaft. Entspricht diese Regelung dem Geist des 21.-igsten Jahrhunderts?“


Die Rechtssprechung ist gefordert und die Aufhebung der Verjährung bei Gewaltverbrechen könnte einen Beitrag zur Gerechtigkeit und Wahrheit leisten.


 


Anna Göldi Museum, Hänggiturm, Fabrikstrasse 9, 8755 Ennenda


Türöffnung am 4.3.22 um 18:30 Uhr – Beginn der Veranstaltung um 19:00 Uhr


Eintritt CHF 10.—Ticketreservationinfo@elstersalis.com


 


Eduard Hauser


 


 

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

23.02.2022

Webcode

www.glarneragenda.ch/HUk4FT