Markus Weggenmann
Markus Weggenmann
Fabian Treiber
Fabian Treiber
Patrick Rohner
Patrick Rohner
Judy Millar
Judy Millar
Christine Streuli
Christine Streuli
Dave Bopp
Dave Bopp
Giacomo Santiago Rogado
Giacomo Santiago Rogado
Reto Boller
Reto Boller

Glarus, Zürich

Der Glarner Patrick Rohner zeigt seine Werke bei Mark Müller in Zürich

Die bekannte Galerie Mark Müller, an der Hafnerstrasse 44 in Zürich zeigt in einer Gruppenausstellung bekannte, malerische Positionen von nationalen und internationalen Kunstschaffenden. Aus dem Glarnerland ist Patrick Rohner vertreten. Zu sehen sind die Bilder bis am 23. Dezember, jeweils mittwochs bis freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr.

Patrick Rohners Werke entstehen in lang andauernden Prozessen. Er verknüpft mit seinen Arbeiten Recherchen vieler Disziplinen der Naturwissenschaft, die er in seinem Archiv dokumentiert. In seinem Werk wird das Ungleichgewicht zwischen dem Menschen und der Natur offen gelegt. Der Wohnort Rüti GL hat seine Arbeit stark beeinflusst. Das enge Tal richtet sein Augenmerk auf das Objekt, weniger auf den Horizont. Die Betrachte:innen der Arbeiten sind aber angehalten über den Horizont hinaus zu denken. Die Bergwelt ist der Wegweiser der künstlerischen Auseinandersetzung.

Bei seiner Kunst pflegt der Künstler eine selbstkritische Seite, indem er seine Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien beurteilt. Diese Kriterien sind im Dialog mit Wissenschaftlern entwickelt worden. Das Gelesene und Diskutierte wird systematisch gesammelt und geordnet. Die dokumentarische, genaue Arbeitsweise wird mit der Intuition ergänzt. Genauigkeit bis zur pingeligen Dokumentation steht dem schöpferischen Prozess gegenüber.

Landschaften interessieren den Künstler ohne Landschaftsmaler zu sein. Mit seinen Arbeiten generiert er Wirklichkeiten und die Sicht auf das Ganze. Die ganzheitliche Sicht in der Kunst ist für das Verständnis von Kunstwerken ein wesentlicher Moment. Patrick Rohners Arbeiten streben eine eigene Wirklichkeit an. Die Kunst wird zur Landschaft und die Natur führt den Pinsel.

Der Herausgeber seines Werks «Massenbewegungen» schreibt zur Arbeit von Patrick Rohner: «Der Fokus seiner Arbeit liegt auf der Natur beziehungsweise geologischen Phänomenen und ihren malerischen Umsetzungen. Mit immer neuen Techniken, Medien und Methoden erweitert Patrick Rohner dabei kontinuierlich den Begriff des Landschaftsbildes».

Und so beschreibt Patrick Rohner die Werke seiner Kolleginnen und Kollegen:

Reto Boller lebt in Zürich und Stuttgart. Er entwirft mit industriellen Materialien, oft aus dem Baumarkt Geschichten des Alltags, indem er sie in ungewöhnlichen Kombinationen neu zusammensetzt. Seit 2007 ist er an der Kunstakademie Stuttgart Professor für Malerei und zählt du den wichtigen Schweizer Künstlern.

Dave Bopp lebt in Stuttgart. Seine Malerei mit Lackfarben und Schablonen lässt eine schrille und chaotische Farbwelt aufkommen, die ausserhalb unserer normalen täglichen Wahrnehmung ist und eine makrokosmische oder mikroskopische Sicht evoziert.

Judy Millar lebt in Auckland (NZ) und Berlin. Ihre grossformatigen Malereien sind mit ihrem ganzen Körper verbunden, der die Malbewegung steuert, dabei erscheint die Differenz ihrer Persönlichkeit in der Fragestellung der Wahrnehmung zum Betrachter. Sie ist die bekannteste Gegenwartskünstlerin von Neuseeland und hat ihr Land auch an der Biennale Venedig vertreten.

Giacomo Santiago Rogado lebt in Basel und Berlin. Seine Malerei in unterschiedlichen Formaten ist in der Tradition der Op Art. Mit grosser Könnerschaft entwickelt er Techniken, die wunderschöne Welten mit schwindelnder Tiefe aufkommen lassen.

Christine Streuli lebt in Berlin. Von der klassischen Leinwand bis zu wandfüllender Malerei entwirft sie technisch raffinierte Malereien, die aus der Beschäftigung mit der Kunstgeschichte und dem Alltag der Werbung entstehen. Seit 2015 ist sie Professorin an der Universität der Künste Berlin und hat die Schweiz an der Biennale in Venedig vertreten.

Fabian Treiber lebt in Stuttgart. Seine sensible, fast durchscheinende Malerei orientiert sich an den Möglichkeiten des Surrealismus figurativ abstrakte Gefühle auszudrücken. Als junger Künstler hat er schon eine sehenswerte Ausstellungsbiografie, mit mehreren Galerien weltweit, dabei auch in Los Angeles.

Markus Weggenmann lebt in Zürich und Lumnezia. Seine Malereien wirken signalhaft, mit grosszügigen abstrakten Formen, wunderschön leuchtend farbig und erinnern an Blumen, Landschaften, Architekturen, Schriften und Werken aus der Kunstgeschichte und vieles mehr - ein Panoptikum der Realität. Seine Arbeiten sind in wichtigen Museen vertreten, wie dem Kunsthaus Zürich.

Günther Wizemann setzt mit seiner Installation «Oil Colour For Artists, 2003» eine Überschrift oder Leitzeile zu allen gezeigten, künstlerischen Werken und fasst so den Titel der Ausstellung «Malerei» in einem prägnanten Satz zusammen.

Fazit

Eine interessante Ausstellung mit Werken, die sich sehen lassen und einen Besuch empfehlen. Die Werke sind sehr unterschiedlich, was die Ausgestaltung der Arbeit betrifft. Bei den malerischen Arbeit weht ein internationaler Wind, der über die Gipfel hinausführt und neue Sichtweisen der künstlerischen Auseinandersetzung evoziert. Die gezeigte Kunst ist grossformatig, raumgreifend, Effekte einfordernd und nicht auf Sensibilität und Stille ausgerichtet.

Eduard Hauser


Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
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Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus
  • Zürich

Publiziert am

15.11.2023

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www.glarneragenda.ch/pFfGi8