








Glarus, Solothurn
Biennale im Museum of Modern Art in Chengdu mit Glarner Beteiligung
Chengdu ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan und eine der 15 Unterprovinzstädte des Landes. Die Stadt hat rund 20 Millionen Einwohner, davon leben fünf in neun Stadtbezirken und neun Millionen im Umland. In der Metropole findet die Biennale im Museum of Modern Art statt. Eingeladen sind die Glarner Kunstschaffenden Barbara Streiff, Antonio Wehrli und der Solothurner Rudolf Butz.
Chengdu hat sich zum Wirtschaftszentrum Westchinas entwickelt und belegte 2006 den vierten Platz der lebenswertesten Städte in China. Heute ist Chengdu der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Westchina. Die Stadt setzt stark auf die Industrialisierung, hat aber ein „grünes Herz“ bewahrt. Die Elektroindustrie spielt eine grosse Rolle. Rund 50 Prozent der iPads werden in Chengdu hergestellt.
Weiter entwickelt sich die Stadt zu einem Zentrum für Finanzwesen und der Wissenschaften. Die Bevölkerung setzt sich aus der Gruppe Han und mit geringerem Umfang aus Uiguren und Tibeter zusammen. Es wird der sichuanesische Dialekt des Chinesischen gesprochen. Im Zug der fortschreitenden Urbanisierung in China wird mit einem weiteren Anstieg der Bevölkerung in der Agglomeration Chengdu gerechnet. Chengdu ist die „Panda-Hauptstadt“ der Welt. Antonio Wehrli hat in seinen Arbeiten viele Panda-Motive erarbeitet. Im Norden der Stadt gibt es eine Zuchtstation für den Grossen Panda. Der Panda ist eines der nationalen Symbole Chinas. Bei der Kultur von Chengdu ist die regelmässige Aufführung der Sichuan-Oper, einem eng mit der Peking-Oper verwandten Theater zu erwähnen. Die Besonderheit dieser Oper sind Masken, die gewisse Gefühlszustände ausdrücken und von den Schauspielern gewechselt werden. Zu erwähnen ist auch das Museum of Modern Art, wo die aktuelle Biennale in zwei Gebäuden auf einer Gesamtfläche von 2 600m2 durchgeführt wird.
Zur Ausstellung im Museum of Modern Art
Die Ausstellung ist eine von 26 Satellitenausstellungen der Hauptausstellung im Chengdu Art Museum der Biennale. An der Ausstellung im XLY MoMA nehmen über 90 Kunstschaffende teil. Es gibt AI-Kunst, digitale Kunst, ephemere Kunst, Sound Kunst, Malerei, Skulpturen und Installationen. Die Ausstellung ist über zwei Gebäude verteilt mit Total rund 2600m2 Ausstellungsfläche. Jede Künstlerposition ist mit jeweils einem Werk oder einer kleineren Werkgruppe, deren Elemente untereinander kommunizieren, vertreten.
Die Biennale im Hauptort endet per 22. November, die Ausstellung im XLY MoMA im März 2024. Andere der Satellitenausstellungen beginnen nicht zur gleichen Zeit, wie die Hauptausstellung im Chengdu Art Museum. Leider findet man über das Web zu den Satellitenausstellungen wenig bis gar nichts. Es entsteht der Eindruck der Verwirrung, weil viele Termine und die Anzahl der bisherigen Biennalen nicht klar kommuniziert werden. Aus internationaler Sicht des Ausstellung-Machens gibt es offensichtlich Luft nach oben.
Künstler Antonio Wehrli
Antonio Wehrli: Zentrifugal
Der Glarner zeigt Arbeiten zum Thema «Centryfugal». Zentrifugal bedeutet die Wirkung der Zentrifugalkraft. In der Neurologie ist gemäss Wikipedia der Verlauf der Erregung oder des Wachstums von Nervenfasern, ausgehend vom zentralen Nervensystem in Richtung auf die Peripherie gemeint. Antonio Wehrli stellt sich dem Thema in einer speziellen Art und Weise der Bildproduktion. Eine Drehscheibe ist die Basis der Malerei. Darauf platziert er verschiedene Farben und bringt die Scheibe in Rotation. Als Ergebnis entstehen Bilder, die ganz unterschiedliche Muster aufweisen und sich in ihrer Farbigkeit stark unterscheiden.
Weitere Themen seiner Arbeit sind «Strukturismus» und «Gravity». Verwendet wird die Ölmalerei, er hat aber für die «Centryfugals» auch NFT angewendet. Letztere Technik bringt die Arbeiten in einen Rotationsprozess ein. Von den Werten her betrachtet stehen diese Arbeiten für Kommunikation, Gleichheit und Frieden.
Multimedia-Künstlerin Barbara Streiff
Barbara Streiff, Skulptur
Multimedia-Künstlerin Barbara Streiff hat Wurzeln im Glarnerland und lebt in Mollis. Sie arbeitet international und kuratiert Anlässe für Videokunst. Ein Beispiel ist coARTex vom 16. September im Schloss Sargans. Sie schreibt über ihre Arbeit: «Durch die Verwendung von völkerverbindenden Symbolen suche ich den Dialog mit den Menschen und der Geschichte in Chengdu. Anhand von Informationen zur antiken Kultur bis in die heutige Zeit, deute ich mit dem Material «Stahl» auf den Handel mit Eisen hin. Ich tangiere abstrahiert die geometrischen Muster, einzusehen auf den antiken schamanistischen Masken und Brokatstoffen. Die Metallplastiken entstehen in einem alchemistischen Prozess. Das Material verwende ich für das Starke und Unvergängliche. Die mit Feuer eingebrannten Symbole sind wie eine Zeichenschrift. Ich beginne mit einem Punkt und verbinde mich gedanklich mit den Urgeistern der Natur, die ich fliessend in den Stahl einbrenne und visualisiere. Inspiriert von Picassos kubistischer Malerei, zeichne ich die Gesichter in einer Vielfalt von perspektivischen Ansichten auf, welche die Charaktere in der Metamorphose aufzeigt».
Rudolf Butz steht in Verbindung mit der Einzelausstellung 2023 in der Galerie Antonio Wehrli, Art Space in Schwanden. Maler und Gestalter Rudolf Butz ist auf farbenstarke, abstrakt-expressionistische Malereien ausgerichtet. Mit seinen Motiven sind Geschichten aus der Biografie des Künstlers verbunden. Er malt Zeit seines Lebens und projiziert gedanklich komplexe Gedanken zur Welt auf die Leinwand. Der Spiegel dazu sind die die abstrakt-expressionistischen Motive. Von sich selbst sagt der Künstler: «Das Atelier ist mein Kopf». Dies deutet darauf hin, dass die Malerei mit intensiven, gedanklichen Prozessen verbunden ist. Die Malerei ist von der Intuition geprägt und die Farbigkeit der Arbeiten ist charakteristisch für sein Gesamtwerk. www.rudolfbutz.ch
Eduard Hauser
Autor
Kulturblogger Glarus
Kontakt
Hauser Eduard
Blogger
Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99
Kategorie
- Glarus
- Solothurn
Publiziert am
Webcode
www.glarneragenda.ch/kb98CS