Galerie Artgogo Shanghai
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Arbeit Antonio Wehrli
Arbeit Antonio Wehrli
Antonio Wehrli
Antonio Wehrli

Glarus

Antonio Wehrli zeigt digitale Kunst

Digitale Kunst ist eine aktuelle Bewegung, die immer mehr Interesse auslöst. Wie das funktioniert, erklärt Galerist und Künstler Antonio Wehrli im Gespräch mit Kulturblogger Eduard Hauser.

Bei der digitalen Kunst stehen die NFT (Non-Fungible-Token) nicht ersetzbare, digital geschützte Objekte im Zentrum. Die Blockchain-Technologie wird dafür genutzt. Diese wird auch für Kryptowährungen verwendet. Die ersten NFTs sind schon 2012 erstellt worden.

In der speziellen Form einer Datenbank werden Datensätze in einzelnen Blöcken aufgereiht. Mit jeder neuen Transaktion wird ein neuer Block in die Reihe eingefügt. Dieser hält die Änderung fest und macht eine eindeutige Identifizierung möglich. Bei den NFTs enthält der Block Daten über ein Objekt, beispielsweise ein Bild. Daraus geht hervor, um welches Objekt es sich handelt und welche Eigentums- oder Nutzungsrechte damit verknüpft sind. Computergesteuerte Kunstwerke können mit den NFTs als Einzelstücke gekennzeichnet werden. Eine Handelsplattform, auf welcher Kunstobjekte angeboten werden, ordnet das Objekt und NFT einander zu. NFT gilt dabei als Nachweis der Eigentums- und Nutzungsrechte am digitalen Objekt und wird in der genutzten Blockchain gespeichert. Das NFT selbst besteht nicht aus dem gehandelten Objekt, beispielsweise einer Datei, sondern aus einer URL zum Speicherort der damit verknüpften Datei.

NFTs werden von verschiedenen Blockchain-Projekten angeboten. Die am häufigsten genutzte Blockchain ist Ethereum. Rechtlich sind noch Fragen offen: Stellt die Prägung eines NFTs selbst eine urheberrechtlich relevante Handlung dar? Kann der Urheber rechtlich dagegen vorgehen, dass ein Dritter NFTs  mit einem Werk verknüpft oder verkauft? Kann der Urheber eines Werks nach dem Verkauf aller Rechte noch NFTs mit seinem Werk verknüpfen?  Nebst dem regulären Kunstmarkt können NFTs auch zur Geldwäsche eingesetzt werden. Ein Geldwäscher kann sein eigenes NFT mit illegal erworbenen Kryptowährungen kaufen und die Einnahmen umtauschen, ohne sich verdächtig zu machen. Anders als bei Fiat-Währungen sind jedoch alle Transaktionen auf der Blockchain für immer gespeichert und nachverfolgbar.

Im ersten Quartal 2021 wurden 4% des weltweiten Umsatzes von rund US-Dollars 70 Mrd im Kunstmarkt über NFTs erzielt, das heisst rund 2,5 Mrd sind umgesetzt worden. Den NFTs zugrunde gelegte Blockchains sind mit komplexen Rechenaufgaben verbunden, was mit einem erheblichen Ressourcenverbrauch an Strom verbunden ist. Im Januar 2022 verbrauchte eine einzige Transaktion auf der Ethereum-Blockchain über 200 kWh. Ein weiteres Problem ist die ausgeprägte Volatilität. Die 2021 rasant angestiegenen Verkaufspreise von NFTs sind als Anzeichen einer beginnenden Preisblase gewertet worden. Aktuell ist die Währung Bitcoin abgestürzt. Die Schweizerische Nationalbank beobachtet die Entwicklungen im Markt, ist aber an den Crypto-Währungen noch wenig interessiert. Die internationale Kunstszene interessiert sich jetzt auch für die Möglichkeiten mit NFTs. Der eben durchgeführte, internationale Kongress „Art Talk“ im Engadin, hat an seiner Tagung sich damit intensiv auseinandergesetzt.


Der Glarner Künstler Antonio Wehrli zeigt an der Ausstellung „Tomorrow’ll be better“ in der Galerie Artgogo in Shanghai digitale Arbeiten der Centrifugals.




Antonio Wehrli, worum geht es bei der Ausstellung in Shanghai?

Der Name der Ausstellung ist „Tomorrow`ll be better“ – „Morgen wird es besser sein“. Da ich nicht vor Ort in China sein kann, entschloss ich mich mit NFTs teilzunehmen. Aus meiner Sicht sind NFTs in Zukunft ein Teil der Kunst. Nicht wirklich besser als herkömliche Kunstwerke, aber sie haben Funktionalität, weshalb man sie als besser bezeichnen kann. Meine farbenfrohe Kunst ist generell passend zum Thema, dass es morgen besser sein wird oder sein kann. Ich bin der einzige Künstler, der mit NFT teilnimmt. Ich bin auch der Einzige, der momentan nicht in China anwesend ist. Mit der Galerie Artgogo arbeite ich seit 2015 zusammen.

Wie muss man vorgehen, wenn man mit NFTs arbeiten möchte?

Antonio Wehrli: Das Kunstwerk muss digital sein. Die Datei des Kunstwerks kann über das Inter Planetary File System dezentral erfasst werden. Mit einem Link von der Plattform kann auf NFT-Plattformen ein NFT erstellt werden. Dazu braucht es ein „Wallet“ und etwas Geld in der Währung der Blockchain. Bei „opensea.io“ sind dies entweder Ethereum oder MATIC.

Was ist anders als bei anderen Plattformen?

Antonio Wehrli: NFTs können als Versteigerung verkauft werden. Sie können auch als Objekt mit Fixpreis verkauft werden. Es besteht die Möglichkeit Offerten abzugeben. Je nach Blockchain muss das NFT auch in dieser Währung bezahlt werden. Das NFT existiert virtuell.

Wie entwickelt sich die Kunst mit NFTs?

Antonio Wehrli: Die meisten NFTs werden in  Ethereum gehandelt. Steigt der Preis gegenüber dem Dollar, steigt auch der Preis des NFT. Der Preis kann jederzeit angepasst werden. Die Schwankungen der Preise sind zu akzeptieren und man muss damit umgehen können. Die Schwankungen der Coins sind noch sehr stark. Das könnte sich langfristig aber in Richtung Stabilität ändern. Aktuell sind Spekulationen der „rote Faden“. Gesuchte NFTs können aber stark zulegen. Dies in wenigen Monaten. Das hat viel mit „Hype“ zu tun. Massenmässig sind aktuell vor allem spielbasierte NFTs gefragt, oder NFTs rein digitaler Kunst. Figurative Comics sind im Zentrum. Das bisher teuerste NFT war „The first 5000 Days“, verkauft für Dollars 69,3 Mio. Noch unbekannte NFTs müssen im Zusammenhang mit Events gesehen werden. Es ist anspruchsvoll und vom Glück begleitet, wenn ein NFT im Meer der Möglichkeiten entdeckt wird. Followers sind ein Schlüssel für jedes Angebot.

Interessenten für digitale Kunst mit eigenen Arbeiten, wenden sich am besten direkt an Antonio Wehrli antonio@a-w.ch

 

Eduard Hauser

 
https://opensea.io/collection/centrifugals- Zugriff auf die digitalen Arbeiten

 

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Hauser Eduard
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Biäschenstrasse 10
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hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

07.02.2022

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