Thomas Mattenbergers „Labyrinth“ hat es ins Finale geschafft  - 1
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Musique

Thomas Mattenbergers „Labyrinth“ hat es ins Finale geschafft

Basel Composition Competition 2019: Der Ennendaner Thomas Mattenberger ist der einzige Schweizer Komponist unter den 13 Finalisten des international renommierten und hochdotierten Kompositionswettbewerbs in Basel. Die Endausscheidung und das Schlusskonzert vom 20. bis 24. Februar sind öffentlich.

„Um die eingereichten Kompositionen jenseits der Komponistenpersönlichkeit zu bewerten, erfolgt die Bewertung der Werke durch die Jury anonym. Erst mit Bekanntgabe der nominierten Werke wird auch der Name des Komponisten bekanntgegeben. Spätestens bei den Wettbewerbskonzerten, bei denen eine Anwesenheit der Komponisten erwartet wird, entfällt jedoch die Anonymität. Die Bewerber werden gebeten, ihre Partitur ohne Angabe ihres Namens einzuschicken“, heisst es in der Ausschreibung zum 2017 ins Leben gerufenen Kompositionswettbewerbs «Basel Composition Competition». Nach der erfolgreichen ersten Durchführung, bei der die Paul Sacher Stiftung eine führende Rolle spielt, findet 2019 (alle zwei Jahre) die zweite Auflage statt. Die Kriterien sind streng: Nur ein Werk pro Komponist darf eingereicht werden, dieses darf eine bestimmte Länge nicht überschreiten und muss die geforderte Orchesterbesetzung erfüllen. Die 13 ausgewählten Kompositionen werden an vier Wettbewerbskonzerten von den drei grossen Orchestern Basels uraufgeführt:  vom Kammerorchester Basel, dem Sinfonieorchester Basel und der Basel Sinfonietta. Am Schlusskonzert vom 24. Februar sind sie alle samt der Dirigenten Franck Ollu, Baldur Brönnimann, Francesc Prat dabei. Der Kanton Glarus, der für seine Grösse ein überproportional reichhaltiges Musikleben und -schaffen aufweist, wird mit dem Ennendaner Komponisten Thomas Mattenberger den einzigen Schweizer Finalisten stellen. Ein Grund mehr, in die Musikstadt Basel zu reisen, um dem Wettbewerb beizuwohnen (siehe Daten unten).


 Thomas Mattenberger (geboren 1964) ist ein Kirchenmusiker und freischaffender Komponist, der im Stillen über Jahrzehnte ein eigenwilliges Oeuvre schuf. Sein kompositorisches Schaffen wurde bereits 1994 vom Aargauer Kuratorium mit einem Förderpreis ausgezeichnet, seine Werke in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Spanien, Argentinien, Brasilien, Ecuador und Kolumbien aufgeführt. Als Musikforscher beschäftigt er sich intensiv mit mittelalterlicher und aussereuropäischer Musik, sein besonderes Interesse gilt den Werken Perotins und der Gamelanmusik. Studienreisen führten ihn nach Java und Bali. Diese Einflüsse spiegeln auch seine Kompositionen wider, welche er für eine Vielzahl an Besetzungen schreibt – für Solostück bis zum Sinfonieorchester. Über seine Wettbewerbskomposition ist zu lesen: “labyrinth ist ein langsames und stilles Stück ohne Wechsel von Tempo und Dynamik…  ein streng achtstimmiger Satz, in dem Holzbläser, Blechbläser und Streicher miteinander zu einem Instrument verschmelzen. In diesen Klangteppich werden wichtige Orientierungspunkte von Vibraphon und Röhrenglocken gegeben. Dem Zuhörer wird genügend Zeit und Raum überlassen, sich für einmal ganz auf die sich wandelnden Obertonspektren einzulassen, welche aus den subtil gesetzten Tonhöhenveränderungen resultieren.“ 


Herausragende Weltmusik zu fördern und ein Podium für Komponisten mit aussergewöhnlichem Potenzial zu schaffen, das war auch die Vision von Paul Sacher (1906-1999), dem grossen Dirigenten und Musikförderer Basels. Zu Lebzeiten erkannte er das Talent von Ausnahmekomponisten wie Strawinsky, Bartók, Honegger, Martinů und gab ihnen Kompositionsaufträge. Die 1973 gegründete Paul Sacher Stiftung archiviert bedeutende Schriften und Partituren und ist als Forschungsinstitution weltweit angesehen. Der neue Wettbewerb knüpft in diese Vision an. Die Jury ist erstklassig besetzt mit Felix Meyer (Direktor Paul Sacher Stiftung), Gründungspräsident Wolfgang Rihm, Jurypräsident Michael Jarrell, sowie den Komponisten Helmut Lachenmann, Magnus Lindberg und Andrea L. Scartazzini. Den drei besten Kompositionen winken Preisgelder von über insgesamt CHF 100 000.


Vom 20.-23.2. finden die vier Wettbewerbskonzerte der «Basel Composition Competition 2019» statt, am 24.2. das Schlusskonzert der Preisträger. Am 3.Wettbewerbskonzert vom 22. Februar 2019 (10 Uhr) im Oekolampad Basel ist „labyrinth“ von Thomas Mattenberger zu hören, uraufgeführt vom Sinfonieorchester Basel unter Leitung von Francesc Prat; als weitere Werke des Konzerts erklingen: Carmine-Emanuele Cella (*1976), "Verso la fine del Giorno" /Benjamin Scheuer (*1987), "Versungen"/ Alex Nante (*1992), "Helles Bild“. Tickets: www.kulturticket.ch. Mehr: www.baselcompetition.com/ger/BASEL-COMPOSITION-COMPETITION

Autor

Kulturblogger Glarus

Catégorie

  • Musique

Publié à

09.02.2019

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www.glarneragenda.ch/MXY2H8