S'isch Zyt

Der zweite persönliche Adventsbeitrag kommt von Susanne von Dach: Sie ist leidenschaftlich gerne mit Notizblock und Kamera für den Kulturblog unterwegs, mischt sich an der Chilbi unter die Leute, marschiert an der Näfelser Fahrt mit oder nimmt an der Country Night teil. Und sie schreibt gerne Mundartgedichte.

von Susanne von Dach, Kulturbloggerin

Vor 14 Jahren bin ich nach Niederurnen ins Glarnerland gezogen, und schon bald hatte ich mein Herz an diesen schönen Kanton verloren. Damals sprach mich ein Inserat in der Glarner Woche an, und kurze Zeit später übernahm ich die eine oder andere Strassenumfrage. Wöchentlich gab es ein neues, aktuelles Thema, was mir stets gut gefiel, denn das Team durfte bei der Themenwahl mitbestimmen. Spontan auf Menschen zuzugehen, sie anzusprechen, zu fotografieren, machte mir unendlich viel Spass und Freude. 

Es gab kurze, öfter auch längere Gespräche, manche Passantinnen und Passanten erzählten von ihren kleineren oder grösseren Sorgen; andere wiederum luden mich zu einem Kaffee-Klatsch oder Drink ein. Zu den Umfragen gesellten sich dann immer mehr Presseberichte und Reportagen. Keine Minute davon habe ich als Arbeit empfunden, für mich bedeutete es immer pures Vergnügen.

Nachdem das beliebte „Glarner-Blättli“ abgesetzt worden war, fand ich bei der Glarner Agenda eine neue, ebenso bereichernde Aufgabe. Ein tolles Team offeriert während des Jahres unzählig vielfältige, spannende und interessante Beiträge aus dem kulturellen Geschehen im Glarnerland. Seit rund einem Jahr gehöre ich auch dazu. Ich freue mich riesig darauf, auch im 2024 mit Texten und Fotos für unterhaltsame Leseminuten zu sorgen.

Liebe Leserin, lieber Leser, mit einem selbst verfassten Gedicht wünsche ich dir und Ihnen eine wundervolle Weihnachtszeit, ein frohes, gesegnetes Fest und später einen feucht-fröhlichen, bombastischen und "glärigern" Gump ins 2024.

Herzlich, Susanne von Dach

 S isch Zit

Es cha ja fasch nöd sii.

Wie schnäll sind die Mönet doch wider verbi.

Nei, wie die Zit lauft,

grad erscht hämmer Wiehnachts-Gschänkli kauft,

grad erscht no, Jaggä und Chappä agleit,

derzue warmi, wullig Söcke treit.

Grad erscht, hämmer Oschternäschter gsuecht,

Ferie gmacht, ferni Länder bsuecht,

uf wilde Chilbibahnä gsässe,

im Wald grilliert und Bratwürscht gässe,

a de Herbschtmärt dur bunti Schtänd flaniert,

Wii und Schnäpsli deguschtiert.

Jetzt wird s bi de Mänsche, wänn s es dänn will

es bizeli ruhiger, oder gar still.

Mer hät jetzt, s Herz i warme Hände verborgä,

 Cherzli azündet, für stilli Sorgä.

Jetzt sind Heimlichkeite im Tue

und s wird gläbt, e zfrideni Rueh.

Mei, eso, dörfs doch s Wiehnachte wärde,

das Fäscht wo mer fired, überall uf Erdä.

Susanne von Dach