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Musique

Mozart und Strawinky feurig musiziert

Mit Standing Ovations huldigten am Sonntag, 18.11.2018, mehrere Hundert Zuhörende in der Aula dem Pianisten Lucas Debargue und dem Kammerorchester Basel.

 


Die hochkarätigen MusikerInnen gastierten auf ihrer Tournee auch in Glarus, wo das Kammerorchester Basel schon bei mehreren Regierungskonzerten vor begeistertem Publikum spielte. Diesmal bringen sie einen sehr speziellen Solisten mit: Der junge Franzose Lucas Debargue zählt zu den Shootingstars der Tastenwelt. Also Aussenseiter – erst mit 11 Jahren begann er das Klavierspiel, widmete sich zunächst einem Studium und jobbte im Supermarkt bevor er wieder vermehrt Klavier übte – gewann er Preis um Preis erst im Inland, schliesslich reüssierte er am berühmten Tschaikowsky-Wettbewerb. Von da an ging die Karriere steil bergauf, sein frisches, persönlich nuanciertes und temperamentsvolles Spiel hat er sich bewahrt. Diese musikalische Lesart fügt sich bestens in die des ebenfalls sehr agilen, dynamischen Kammerorchesters Basel. Ausser der Bassgruppe musizieren alle im Stehen, geleitet wird vom Konzertmeister, in diesem Fall Daniel Bard, und das mit viel Schwung und Spannung. Intensive Kommunikation, Bewegung und Gestik sind da zu beobachten, das Ergebnis klingt auch so.  Klug gewählt der Programmaufbau: Auf die Opernouvertüre zu „Lucio Silla“ folgt ein erstes Klavierkonzert des 20-jährigen Mozart – also noch ganz Wiener Klassik, entsprechend leicht und luftig, mit Charme und Augenzwinkern musiziert.  Im zweiten Konzertteil zaubern die „Danses concertantes“ von Igor Strawinsky einen in vielen Nuancen schillernden Rausch der Klänge in die Lüfte: Das Werk mit den fünf unterschiedlichen Sätzen, vollendet 1942 in Hollywood auf Strawinskys Flucht vor dem Krieg, bewegt sich gekonnt zwischen den Stilen und zeigt sogar Anklänge an die US-Unterhaltungsmusik der damaligen Zeit. Nach diesem Ohrenöffner kommt das zu seiner Entstehungszeit unerhört komplexe und dramatische Klavierkonzert Nr. 24 von W.A. Mozart gerade richtig. Die furiose Interpretation macht es zu einem spannenden Krimi. Standing Ovations, langer Applaus, aber keine Zugabe  -  die Musiker erwartet schon die nächste Station ihrer Reise: morgen Istanbul. Swantje Kammerecker   


 

Autor

Kulturblogger Glarus

Catégorie

  • Musique

Publié à

20.11.2018

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