Ausstellungsplakat
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Sullivan Wolken
Sullivan Wolken
Sullivan Textilien: Entwürfe für Textildruck auf Papier, Daniel Jenny & Co, Ennenda
Sullivan Textilien: Entwürfe für Textildruck auf Papier, Daniel Jenny & Co, Ennenda
Sullivan: Entwurf für Textildruck
Sullivan: Entwurf für Textildruck
Sullivan: Condensation Wall, 1963-66, Museum Ludwig, Köln 2024
Sullivan: Condensation Wall, 1963-66, Museum Ludwig, Köln 2024
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221538
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221538
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221103
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221103
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221806
Rossetti Screenshot 2024 03 26 221806
Sammlungsausstellung
Sammlungsausstellung
Sammlungsausstellung
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Sammlung
Sammlung

Glaris

Kunsthaus Glarus: Blick ins Ausstellungsprogramm 2024

Der Schweizer Künstler Emanuel Rossetti und die in Berlin lebende amerikanische Künstlerin Megan Francis Sullivan eröffnen das Jahresprogramm mit Werken, die für das Kunsthaus entwickelt worden sind. Im Juli 24 folgen Ausstellungen mit dem Künstlerduo Jay Chung & Takeki Maeda und John Miller aus den USA. Abgeschlossen wird das Jahresprogramm mit der Ausstellung „Heimspiel“. Gezeigt werden Werke von Kunstschaffenden aus den Kantonen Appenzell, Thurgau, St. Gallen, Glarus und dem Fürstentum Liechtenstein und Vorarlberg.

Emanuel Rossetti, 1987 geboren, lebt und arbeitet in Basel. Er befasst sich in seiner Kunst mit dem Verhältnis von Räumen und der Verbindung mit Bildern. Er verarbeitet architektonische Strukturen und Landschaften mit Fotografien und Installationen. Zentral bei seiner Arbeit ist das gestalterische Prinzip der Komposition. Die Fotografien sind in Serien aufgebaut und dargestellt. Sie entstehen vor Ort.

Seine Arbeiten entstehen bei Spaziergängen und führen zur Gegenüberstellung von Stadt und Land. Er ist daran interessiert, ob die Kompositionen der Bilder die Grenzen zwischen Stadt und Land aufheben können. Stadt und Land stehen in einer Beziehung, die als Gegensätze wahrgenommen werden können. Stadt und Land können in ihren Gegensätzen Sehnsüchte und Konflikte nähern. Die Grenzen zwischen Stadt und Land sind zunehmend unscharf, in der Art wie das Leben verbracht wird aber trotzdem unterschiedlich. Es ist wohl kein Zufall, dass von einem „Stadt-Landgraben“ gesprochen wird.  In der Stadt sind die Menschen mit vielen anderen Menschen „konfrontiert“, wogegen auf dem Land stärker Freiräume genutzt werden können. Die Anonymität ist charakteristisch für die Städter, während dessen die Knüpfung von Kontakten auf dem Land wesentlich leichter fallen. Die Kultur der Schweiz ist dadurch gekennzeichnet, dass fremde Personen kritisch die Schwierigkeiten mit anderen Personen in Kontakt zu kommen kommentieren.

Der Künstler hat für die Ausstellung in Glarus unter dem Titel „Stimmung“ grossformatige, fotografische Serien entwickelt, die über einen Zeitraum von zwei Jahren an verschiedenen Orten entstanden sind. Die Fotos sind bei den Aufnahmen von Landschaften mit einem Fischaugen-Objektiv entstanden. Die Landschaften sind kreisrund mit schwarzem Hintergrund. Das Verständnis der Landschaft erscheint als eine Art Schnittstelle zwischen verschiedenen Räumen. Weitere Objekte sind mit stereoskopischen oder räumlichen Bildern zu sehen. Man kann sich bei der Betrachtung der Bilder selbst zuschauen und dabei gleichzeitig zwei unterschiedliche Situationen räumlich wahrnehmen.

Der Titel der Ausstellung „Stimmung“ kann unterschiedlich verstanden werden; einerseits als innere Regung oder andererseits als Stimmung, die von einer Landschaft vermittelt wird. Das innere Stimmungsbild und das Gesehene ist ineinander verschoben. Eine klare Trennlinie gibt es nicht.  Mit Stefan Tcherepnin gestaltet der Künstler das Projekt „Staged Worlds“, das am 10. und 11. Mai in einer offenen Probe besucht werden kann. Das Projekt schafft einen Bogen von der inneren Stimmung zum Tuning des Klangs.

Megan Francis Sullivan, 1975 in den USA geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Die Künstlerin beschäftigt sich mit dem Sublimen und dessen Aneignungen. Die Sublimation versucht Inhalte auf eine höhere Ebene zu bringen. Es geht um das Verfeinern und Veredeln von Inhalten. Mit der Sublimation entstehen neue Ebenen der Gestaltung. Aus der Psychologie ist dieser Prozess bekannt, als einen Trieb in eine kulturelle Leistung umzuformen. Die Künstlerin zeigt in ihren Objekten und Malereien Annäherungen an Mechanismen und deren Zusammenspiel.

Für das Kunsthaus hat die Künstlerin Werke zur Wolkenthematik entwickelt.  Dabei sind Begebenheiten wie historische Zeichnungen aus der Textilindustrie oder Landschaftsmalereien von Johann Gottfried Wall oder Adolph Menzels „Wolkenstudien“ zu sehen. Der Besuch im Glarnerland hat bei der Künstlerin nachhaltige Eindrücke ausgelöst. Die Bergwelt mit ihren Wolken hat sich im Gedächtnis eingegraben. Das Erleben eines Wasserfalls auf einer Wanderung in den Bergen hat die Arbeit von Sullivan stark beeinflusst. Eine leichte Desorientierung des Naturschauspiels hat die Künstlerin zur Fragen geführt wie: Wie wirkt die Kunst, oder was macht Kunst aus und wie vermitteln die Formen der Kunst Bedeutung für Orte, die in der Natur angetroffen werden?

Weiter hat ein Modell der Fassade der New Yorker Galerie American Fine Arts, aus den 1990eer Jahren Einfluss auf die Arbeit als Künstlerin genommen.  Die Fassade gleicht einer barocken Wolke und knüpft mit diesem Sujet an die Wolkenthematik an. Alle Werke von Kunstschaffenden lösen soziale Netzwerke aus. Diese sind ein Abbild darüber, wie wir heute leben und miteinander kommunizieren. Das hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert und fliesst in die Gestaltung von Kunstwerken ein.  Die Künstlerin hat sich im Kunsthaus auch von den räumlichen Begebenheiten inspirieren lassen. Der Seitenlichtsaal mit der Durchlässigkeit des Raums hat sich für die Arbeiten im Kunsthaus sehr gut geeignet.  Beim Zusammenwirken der Werke entstehen Zwischenzonen, in welchen die Wirkungen der einzelnen Werke neu dargestellt werden.

In der Sammlung ist der aus Ennenda stammende Maler Paul Fröhlich ausgestellt. Aus dem Nachlass werden Zeichnungen und Malereien präsentiert. Die Arbeiten von Johann Gottfried Steffan – 1815 bis 1905 – haben beim Besuch der Sammlung die Künstlerin beeindruckt, weil die Landschaftsmalerei mit ihren romantischen Darstellungen Landschaften mit Wolken geschaffen haben. Die Wolkenbilder sind so intensiv, dass der Eindruck entsteht die Wolken in physischer Echtzeit zu erleben. Megan Francis Sullivan setzt sich bei ihren Arbeiten sehr stark mit dem Umfeld auseinander und leitet aus den Eindrücken Motive ab, die in ihre Arbeiten einfliessen.

 

Eduard Hauser

 

Autor

Kulturblogger Glarus

Contact

Hauser Eduard
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Biäschenstrasse 10
8872 Weesen
hauser.eduard@gmail.com
079 375 81 99

Catégorie

  • Glaris

Publié à

01.03.2024

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