Drei Skifahrer im Glarnerland, undatiert. Landesarchiv des Kantons Glarus, Bestand Foto Schönwetter.
Drei Skifahrer im Glarnerland, undatiert. Landesarchiv des Kantons Glarus, Bestand Foto Schönwetter.
Hans Schönwetter mit Weibel Oswald, Landsgemeinde 1966. Landesarchiv des Kantons Glarus, Bestand Foto Schönwetter
Hans Schönwetter mit Weibel Oswald, Landsgemeinde 1966. Landesarchiv des Kantons Glarus, Bestand Foto Schönwetter

Glaris

Historisches Filmmaterial zum Glarnerland online

Das Landesarchiv hat 800 Filme von Hans Schönwetter digitalisiert und macht das historische Filmmaterial aus dem Glarnerland online zugänglich. Die 68 Stunden Spieldauer laden zur ausgedehnten Zeitreise in die Vergangenheit ein und dokumentieren auf eindrückliche Weise die Anfänge des privaten Filmschaffens in der Schweiz.

Ein ZSC-Spieler gönnt sich 1930 bei einem Showmatch am Eisfeldrand in Glarus eine Pausenzigarre, Skispringer in Knickerbockerhosen zeigen am Glärnisch ihre Flugkünste und ein drahtseilgezogener Holzschlitten in Braunwald befördert Skitouristen auf den Hang. Die Szenen stammen aus Filmen des Glarner Fotogeschäfts "Schönwetter". Der Inhaber hatte seine 800 ab den 1930er-Jahren entstandenen Filmrollen dem Kanton Glarus geschenkt. Deren Restaurierung und Digitalisierung erfolgte in Kooperation mit dem Verein Memoriav zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturguts der Schweiz. Die Aufnahmen sind jetzt online zugänglich. "Diese bewegten Bilder haben einen lokalen Bezug, als historische Dokumente sind sie aber von überregionaler Bedeutung", sagt Landesarchivar Dr. Fritz Rigendinger. Vom Kurzfilm bis zur Tourismuswerbung Die Schönwetter-Filme gelten unter Filmhistorikern als wichtiges Beispiel für den frühen Gebrauch von seit den 30er-Jahren auch für Privatpersonen erschwinglichen Filmkameras. Hans Jakob Schönwetter (1906-1997) war als Berufsfotograf fasziniert von der neuen Filmtechnik. Er richtete die Linse seiner 16mm-Handkamera auf Motive in der näheren Umgebung und dokumentierte Ereignisse, die sich gewissermassen vor der Haustüre abspielten. Über die Jahre entstand so eine beträchtliche Sammlung an kurzen, meist schlichten Sequenzen. Sie bieten heute ein eindrückliches Panoptikum auf frühere Lebenswelten im Gebirgskanton. Die Aufnahmen von Ski- und Autorennfahrern, Schwingern, Älplern oder von Soldaten animieren noch heute zum Schmunzeln. Manche Szenen kompilierte Schönwetter zu eigentlichen Vorführ-Filmen, die sich an ein grösseres Publikum ausserhalb des Kantons richteten. So entstanden frühe Werbefilme für den Tourismus oder Dokumentarfilme über die Glarner Landsgemeinde. Dank Digitalisierung erschlossen und gesichert Die Filme können im online Archivinformationssystem des Landesarchivs des Kantons Glarus angeschaut werden, wo sie mit Inhaltsangaben verzeichnet sind. "Erst die Digitalisierung ermöglichte die Beschreibung des Inhalts und sichert zugleich die von chemischen Zerfallsprozessen bedrohten Filme", sagt Archivar Beat Mahler, der das Projekt geleitet hat. Einige Filme sind so stark zerfallen, dass sie in die Cinémathèque suisse ausgelagert werden, wo der Zerfall in gekühlten und belüfteten Spezialmagazinen hinausgezögert wird. Die meisten Originale werden im Kulturgüterschutzraum des Landesarchivs nach konservatorischen Empfehlungen aufbewahrt. Erstmals sind jetzt alle Sequenzen einsehbar und erlauben Interessierten und Forschern eine spannende Zeitreise oder die vertiefte Analyse. Auf wenn nicht alle Sequenzen gleich sehenswert sind, werden doch die gesamten 68 Stunden an Digitalisaten publiziert, um Querbezüge zwischen den Filmen erforschbar zu machen. Das Verzeichnis ist so angelegt, dass längere, bedeutendere Inhalte ohne Weiteres auffindbar sind. Link: https://archivverzeichnis.gl.ch/home/#/content/4df1e74decb34becbdfac47d0ab1d7f7

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Kulturblogger Glarus

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Catégorie

  • Glaris

Publié à

12.12.2018

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www.glarneragenda.ch/JtDwvQ