Die Schweizer Bevölkerung steht hinter dem Klimastreik

Am Freitag wurde das Kundenbarometer erneuerbarer Energien 2020 der Uni St. Gallen veröffentlicht. 60% unterstützen oder unterstützen eher, dass Entscheidungsträger*innen Massnahmen ergreifen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf Netto Null zu bringen. Der Klimaaktionsplan, der momentan erarbeitet wird, zeigt auf, dass diese Forderung nicht nur breit unterstützt wird, sondern auch technisch umsetzbar ist.

Das Kundenbarometer erneuerbare Energien wird seit 2011 jährlich von der Uni St. Gallen durchgeführt und basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von mehr als 1’000 Befragten.

Es wurden die Mehrheitsfähigkeit zweier Volksinitiativen in der Umfrage analysiert. 67% der Befragten würden die Gletscherinitiative annehmen oder eher annehmen. Die zweite hypothetische Initiative befasst sich mit der Finanzierung der Energiewende. Der Ausbau der Solarenergie soll durch einen einmaligen Investitionsbeitrag der Schweizerischen Nationalbank beschleunigt werden, welche im Jahr 2019 einen Jahresgewinn von 49 Milliarden Franken ausgewiesen hatte. 71% sagen ja oder eher ja zu dieser hypothetischen Initiative.

Auch die Unterstützung zu Massnahmen, die bis 2030 zu Netto Null gelangen, wurde untersucht. 60% unterstützen (eher) diese Massnahmen. Nur 9% sind klar dagegen. Ausserdem zeigt sich, dass nur 20% es für sehr oder eher wahrscheinlich halten, dass viele Menschen ihren Energieverbrauch freiwillig reduzieren werden, um das Klima zu schützen.

Die Studie zeigt aber auch auf, dass noch grosse Wissenslücken in der Bevölkerung bestehen. «Während 97% der Klimaforscher überzeugt sind, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel stattfindet (1), unterschätzen die Befragten diesen breiten Konsens und denken, dass sich nur 69% der Wissenschaftler einig sind.» Auch wird aufgezeigt, dass der Anteil der Emissionen aus dem Flugverkehr (12-18% der Gesamtemissionen der Schweiz (2) von der Mehrheit der Bevölkerung unterschätzt wird.

Es zeigt sich in dieser Studie klar, dass die Schweiz Bevölkerung bereit ist, diesen Weg der Emissionsabsenkung zu gehen. Aber es zeigt sich auch, dass nicht einzelne Verhaltensänderungen ausreichen werden. Das Parlament muss den Willen der Bevölkerung umsetzen und endlich ein starkes, klares CO2-Gesetz verabschieden. Das Parlament muss weitere Massnahmen treffen, um das Ziel Netto Null 2030 zu erreichen.

Der Klimastreik Schweiz fordert in diesem Jahr eine Verringerung der Treibhausgasemissionen in der Schweiz um 13% im Vergleich zum Jahr 2018.

Momentan arbeiten über 80 WissenschaftlerInnen und Klimastreikende am Klimaaktionsplan. Dieser soll aufzeigen wie wir auf Netto Null bis 2030 kommen können. Die wissenschaftlichen Lösungen sind da und die Bevölkerung unterstützt die Forderung von Netto Null Treibhausgasemissionen bis 2030. Einzig der politische Wille fehlt, die nötigen Massnahmen umzusetzen.

Quelle: https://kuba.iwoe.unisg.ch/de/#highlights

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