Glarus
Symbolträchtige Schlüsselübergabe in der Glarner Musikschule
Am 2.November um kurz vor Mittag war es soweit: Feierlich wurde dem neuen Musikschulleiter Jürg Wickihalder ein mächtiger Schlüsselbund von seinem Vorgänger Frank Rinne überreicht. Dazu gab es eine kleine Feier mit Musik.
Es ist ein imposanter Schlüsselbund an einem roten Band. Wohl derselbe, welcher vor etwas mehr als fünf Jahren aus der Hand von Hans Brupbacher, Gründer und Leiter der Glarner Musikschule über vierzig Jahre, in jene seines Nachfolgers Frank Rinne gelegt wurde. Inzwischen ist Rinne einem Stellenangbot für die Leitung einer Musikschule in Zürich gefolgt, und wird nun, nach einmonatiger Übergabezeit, dem neuen Leiter Jürg Wickihalder den mächtigen Sesam-öffne-dich und die Gesamtverantwortung übergeben. Zu der kleinen Zeremonie im Saal der Musik sind Musikschullehrpersonen, Vertreter der Behörden, Kulturinstutionen, Musikvereine im Glarnerland und natürlich der Vorstand des Vereins Glarner Musikschule erschienen. Dessen Präsidentin Karin Werner Zentner erklärt bei der Begrüssung: "Der Schlüssel, um den es geht, ist bedeutend, weil er den Zugang zu etwas Kostbarem schützt. Und er muss vom richtigen Material sein, damit er diese Aufgabe erfüllen kann. Stabil. Passend. Ein Schoggischlüssel täte es nicht. Und so ist es auch mit der Leitung unserer Musikschule: Wir sind überzeugt, dass wir die passende Person zu diesem Schlüssel gefunden haben." In den letzten Jahren unter Frank Rinne habe es wichtige Weiterentwicklungen gegeben, es war eine intensive, wenn auch nicht immer einfache Zeit. Präsidentin und Anwesende würdigen den grossen Einsatz des abtretenden Musikschulleiters. "Die guten Erfahrungen hier in Glarus und die menschliche Nähe, sowie die vielfältige Unterstützung von vielen Seiten weiss ich sehr zu schätzen und werde immer etwas davon in einem Herzwinkel bewahren", sagt Rinne. Als Umrahmung und zwischen den Grussworten ist vom Klavierduo Zbinden ungarische, spanische und französische Klaviermusik zu hören - temperamentvoll und leidenschaftlich gespielt. "Der spanische Tanz von M.Moszkowski ist Jürg Wickihalder gewidmet", erläutert Daniel Zbinden. Denn just während Wickihalder mit einem Ensemble in Barcelona weilte, wurde der Kandidat für die Schlussauswahl nach Glarus beordert - und während er dort war, traf Barcelona das Attentat. Wickihalder hatte nun also doppelt Glück; er wurde gewählt. "Noch vor wenigen Monaten hätte ich mir das nie träumen lassen", sagt er sichtlich gerührt. Die starke Verbundenheit zur Glarner Musikschule ist sofort spürbar: "Den Schlüssel zu diesem Gebäude bekam ich schon einmal als Jugendlicher, weil ich sonst keinen Platz zu üben hatte", erinnert er sich. Trotz seiner bald weltweiten Karriere blieb immer ein Kontakt zu der für ihn so wichtigen Institution. "Ich will sie leiten nach besten Wissen und Können", verspricht Wickihalder, und zählt auch gleich auf was ihm wichtig ist: Eine gute Kommunikation nach innen und aussen, eine offene Bürotür. Das Ziel, für die Jugend und für die ganze Glarner Bevölkerung die bestmögliche musikalische Erziehung und Bildung zu ermöglichen. Auch Erfolge zu schaffen, die - wie bei den Glarner Sportlern - weit über den Kanton ausstrahlten. Und immer wieder mit allen beteiligten Bezugsgruppen und Personen am gemeinsamen Strang zu ziehen. Glarus sei mit seiner mittleren Grösse eine Musikschule, die ein grosses und vielfältiges Spektrum an Aufgaben biete, worauf er sich sehr freue. "Dazu, lieber Jürg, werden Dir die verschiedenen Schlüssel an diesem Bund dienen", erläutert Frank Rinne, und beginnt eine kleine Aufzählung, "...hier der freundliche Kontakt zu allen, dort die soliden Finanzen, da ein starkes Team, Ideen..." .Und so wird er weitergegeben, dieser inzwischen schon geschichtsträchtige Schlüsselbund. Beim anschliessenden Apéro wird noch etwas weitergefeiert. Und auch schon ein bisschen an Zukunftsideen gebastelt.
Swantje Kammerecker
Autor
Kulturblogger Glarus
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