Neueröffnung Galerie Stimmwerk in Glarus

Am 2. Juli ist die Galerie „Stimmwerk“ offiziell in Glarus eröffnet worden. Ana Djordjevic ergänzt mit der Galerie das Programm der Schule für Stimme, Sprache und Gesang. Die aktuelle Ausstellung von Dana Djordjevic, der Mutter von Ana, dauert bis zum 18. August. Öffnungszeiten während der Sommerzeit an der Kirchstrasse: Freitag und Samstag, jeweils von 16 bis 19 Uhr.

Ana Djordjevic ist diplomierte Sängerin, Stimm- und Sprechtrainerin und freischaffend. Sie führt verschiedene Stimm- und Sprechtrainingskurse durch. In ihrem Atelier unterrichtet sie Gesang, Stimm- und Sprechbildung und gibt Atemkurse in Kleingruppen. Seit 2021 leitet sie zusammen mit Magdalena Mattenberger das Glarner Vokalensembles formation21.

Mit der Neueröffnung einer Galerie für Kunst in Glarus leistet sie einen interessanten Beitrag zur Kulturförderung in Glarus und im Glarnerland. Die Initiative zur Gründung einer Galerie ist für Glarus einmalig - dahinter steckt echter Pioniergeist.

Aktuelle Ausstellung

Die zweite Ausstellung widmet die Galeristin ihrer 76-jährigen Mutter. Die gebürtige Belgraderin Dana Djordjevic übersiedelte 1971 in die Schweiz und lebt in Basel. Von ihrer Umgebung ist sie nachhaltig beeinflusst. Ab und zu weilt die Künstlerin bei ihrer Tochter in Glarus und findet einen Ausgleich zum Leben in der Stadt. Im Glarnerland findet sie Orte, die ihr zusagen und sie zum Malen und Zeichnen animieren. Sie tut dies mit Sorgfalt, ausgeprägtem Können und beeindruckendem Sinn für Kunst. Im Prozess der Arbeit entstehen Abbilder von Landschaften und Tieren, deren Inhalt sich ineinander zu verschlingen scheinen.

Feingliedrig und unaufdringlich

Die Arbeiten zeichnen sich durch ihre Feingliedrigkeit, Unaufdringlichkeit und Ruhe aus. Der Titel der Ausstellung „Freudenspiele“ lädt zum intensiven Betrachten und Verweilen ein. Die Arbeiten sind vielfältig in der stilistischen Ausprägung. Die gewählten Techniken mit unterschiedlichen Materialien zeugen von einer kreativen Gestaltung. So ist die Ausdrucksweise der Arbeiten intensiv und macht die Betrachter:innen neugierig. Die verschiedenen Ausdrucksweisen zeugen von einem ausgeprägten, fundierten Handwerk. Dabei bleibt es aber nicht, weil ihre Arbeiten die Betrachtenden ansprechen und das Interesse auslösen, was alles dahinter stecken könnte. Der Prozess des Entstehens einer Arbeit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Künstlerin nie weiss, wie das Endprodukt aussehen könnte. Dies öffnet den Geist für das Überraschende, welches sich durch die Werke zieht. Die Farbigkeit der Arbeiten steht im Wechsel mit Schwarz-Weiss-Arbeiten, was zu produktiven Spannungen der Erscheinungsbilder führen kann. Beim ersten Blick der Arbeiten kann der Eindruck entstehen, dass unterschiedliche Künstler an den Werken beteiligt gewesen sein könnten. Ein genaueres Hinsehen zeigt allerdings bei den Erscheinungsformen und der Strichführung Parallelitäten auf, welche die Betrachter überraschen können. Die Formate sind klein gehalten, wirken aber durch die ausdrucksstarken Abstraktionen grösser als sie sind. Das ist aus meiner Sicht ein Qualitätsmerkmal der Kunst. Es gelingt nicht vielen Kunstschaffenden auf kleinen Formaten starke Wirkungen zu erzeugen. Ein Besuch der Ausstellung empfiehlt sich.

Auf weitere Ausstellungen kann man sich freuen und gespannt sein. Der Galerie und der Betreiberin ist Erfolg und Durchhaltewillen zu wünschen.

Eduard Hauser