Flora Kleins Malereien entstehen losgelöst von leitenden Form- und Interpretationsmustern.

Es herrscht eine Spannung zwischen Fokus und Offenheit, zwischen intuitiver Handlung und selbstkritischem Blick und ihre Malerei scheint eben daraus ihre Triebkraft zu gewinnen. Ihre Malerei wird der Abstrakten Malerei zugeordnet. Es ist für junge Künstler:innen heute nicht ganz einfach, die Abstraktion im zeitgenössischen Kunstsystem zu behaupten. Denn die einfachste Art, ein Gemälde anzuschauen, ist für viele auch die schwierigste. Dies gilt insbesondere für die abstrakte Malerei, bei der eine Einordnung oder Diskursfähigkeit zu verschiedenen Zeitpunkten der Kunstgeschichte in unterschiedlichem Masse schwierig war.
Kleins Gemälde sind lebendig und komplex. In einigen Fällen sind wiederkehrende Muster abgerundeter, länglicher Formen in Farbe und Form erkennbar. Obwohl die Idee eines Musters Wiederholung und ein bestimmtes System impliziert, gibt es in diesen Werken
keinen Versuch einer Ordnung, sondern eher das Gefühl, dass der Impuls genau das ist: Intuition. Das Kunsthaus Glarus zeigt die erste Überblicksausstellung von Flora Klein in der Schweiz mit Werken aus den Jahren 2013 bis 2023.