Orgel 02
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Orgel 01
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Orgel 3
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Orgel 4
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Orgel 6
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Orgel 5
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Glarus, Ostschweiz

Die Mathis-Orgel jubiliert in allen Registern

Zum 25.Jahr-Jubiläum der Mathis-Orgel in der Kirche Mitlödi gaben Organist Martin Zimmermann und das Orchester le phénix ein gut besuchtes Konzert.

 


Eigentlich sind es gleich zwei Orchester, die sich da am Sonntagabend auf der kleinen Orgelempore der evangelischen Kirche Mitlödi versammeln. Vom Orchester le phénix, das sich mit der historischen Aufführungspraxis einen Namen gemacht und bereits in der Hamburger Elbphilharmonie debütiert hat, aber auch von der Mitlödner Orgel, wurden buchstäblich alle Register gezogen. Je mehr und speziellere eine Orgel hat, desto mehr Klangfarbenreichtum. Im Falle der Jubilarin, der 25-jährigen Mathis-Orgel, hatten die Kirchgemeinde Mitlödi und etliche Gönner seinerzeit keinen Aufwand gescheut, um auf Grundlage der noch bestehenden Teile der älteren Orgel das Beste herauszuholen. Mit einer Privatspende für zwei zusätzliche Register trug auch die damalige Organistin von Mitlödi, Ruth Illi, zum damals gefeierten Neubau bei. Der heutige, auch schon langjährig in Mitlödi amtierende Organist Martin Zimmermann, ist für spezielle und hochstehende Konzertprogramme bekannt. So sind die jetzt aufgeführten sechs Orgelkonzerte von Georg Friedrich Händel op. 7 ein rares Juwel. Was mit daran liegen mag, dass die Partituren vom Solisten an vielen, mit „et cetera“ gekennzeichneten Stellen fordern, solche Kadenzen selbstständig zu gestalten, also zu improvisieren. Eine Kunstfertigkeit, die Zimmermann beherrscht, als sei er neben den alten Barockkomponisten auf der Orgelbank gesessen. Als Musikwissenschaftler und Tastenspezialist mit internationaler Tätigkeit verfügt er dafür über das Rüstzeug und die Kreativität. Was man also zu hören bekam, war somit sicher zum Teil eine Uraufführung. Die Konzerte aus den Jahren 1738 bis 1751, beeindruckten mit ihrer Vielfalt : Flirrende, atemlose Virtuosität in den schnellen Sätzen. Leichtfüssige Tanzsätze. Majestätische Eröffnungssätze. Und als wunderbarer Kontrast auch immer wieder zart hingehauchte Kantilenen oder intimes Lamento. Die verschiedenen Stimmungen wurden technisch und musikalisch so gekonnt ausgeleuchtet, dass – wie im Programm versprochen – ein wahres Feuerwerk barocker Klangkunst in der kleinen Dorfkirche in die Lüfte stieg.       


Swantje Kammerecker


Autor

Kulturblogger Glarus

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  • Glarus
  • Ostschweiz

Publiziert am

04.11.2018

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