Bild: www.pixabay.com
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Ostschweiz

Die Gemeinde Glarus wird eine Energiestadt

Der Gemeinderat hat die Mitgliedschaft beim Trägerverein Energiestadt auf der Grund- lage eines erarbeiteten Energieplans beantragt. Dadurch ist der erste Schritt getätigt, um das Label Energiestadt zu erreichen.

Quelle: Diesen Beitrag hat die Klimabewegung Glarus auf www.glarus.ch entdeckt.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht neben dem Ausstieg aus der Kernergie den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz vor. In der von der Gemeindeversammlung verabschiedeten Legislaturplanung 2019 - 2022 ist einer von drei Schwerpunkten die Verpflichtung von Glarus, mit gemeindeeigenen Ressourcen und Liegenschaften nachhaltig umzugehen. Dabei ist ein Ziel auch die Einführung des Labels Energiestadt.

Kommunaler Energieplan liegt vor
Seit Anfang Januar 2019 liegt ein Energieplan für die Gemeinde Glarus vor. Dieser Energieplan hat den Ist-Zustand in der Gemeinde hinsichtlich Gesamtenergieverbrauch analysiert. Abgestimmt auf die kommunale Entwicklung wurden Potenziale eruiert, um nachhaltige Energien zu nutzen, die Energieeffizienz zu steigern, den Verbrauch von fossiler Energie zu reduzieren und die Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur zu optimieren. Dabei befasst sich der Energieplan vorwiegend mit der Wärmeversorgung. Die Energieplanung bewegt sich im Spannungsfeld einer sicheren Versorgung, von ökonomischen Überlegungen wie auch der Verträglichkeit mit der Umwelt. Die Ergebnisse des Energieplans fliessen in die nächste Revision der Ortsplanung ein.

Endenergiebedarf der Gemeinde gemäss Energieplan in Kürze
Der Energiebedarf pro Person in der Gemeinde Glarus ist im Schweizer Durchschnitt leicht überdurchschnittlich. Etwa die Hälfte der Energie wird für Wärme, ein Drittel für Mobilität und ein weiterer hoher Anteil für Strom verbraucht. Der überdurchschnittliche Energiebedarf ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen überdurchschnittlichen Anteil an Industrie und vielen alten Gebäuden mit schlechten Energiekennzahlen zurückzuführen. Der heutige Energiebedarf zur Wärmeerzeugung kann um mehr als die Hälfte mittels Gebäudesanierungen und Optimierungen reduziert werden. Gemäss den Erkenntnissen des Energieplans kann dank einer effizienteren Verwendung der Energie bis im Jahr 2050 die gesamte Energienachfrage durch lokale Erzeugung gedeckt werden.

Das Label Energiestadt
Der Zertifizierungsprozess zur Erreichung des Labels Energiestadt bietet der Gemeinde eine fachliche Beratung zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes und er wirkt auf die Bevölkerung sensibilisierend. Der Prozess wird eingeleitet, indem wie vom Gemeinderat beschlossen, die Gemeinde dem Trägerverein Energiestadt beitritt. Auf der Basis des vorliegenden Energieplans wird eine Standortbestimmung und eine Potenzialanalyse vorgenommen und es werden in einem Aktivitätenprogramm konkrete Massnahmen festgelegt. Teil dieser Massnahmen werden Sanierungen gemeindeeigener Liegenschaften, die Förderung von Wärmeverbünden, die öffentliche Beleuchtung mittels LED-Lampen etc. sein. Werden mindestens 50 Prozent der Massnahmen umgesetzt, erfolgt die Zertifizierung und das Label Energiestadt wird erteilt. Alle vier Jahre erfolgt eine Rezertifizierung auf der Basis von regelmässigen Qualitätsüberprüfungen. Die festgelegten Massnahmen werden voraussichtlich hauptsächlich durch den Energiefonds finanziert, der durch die Öko-Abgabe der tb.glarus an die Gemeinde gespiesen wird.

#klimaglarus

Autor

KlimaGlarus.ch

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Kategorie

  • Ostschweiz

Publiziert am

16.06.2020

Webcode

www.glarneragenda.ch/jKdL7S