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Sabine Steinmann, Fraktionspräsidentin SP Kanton Glarus
Sabine Steinmann, Fraktionspräsidentin SP Kanton Glarus

Politik, Regionale News

Mut

Zur Debatte: Als einzige Partei trägt die SP das Wort «sozial» in ihrem Namen. So ist es uns nicht egal, wie es Haushalten mit niedrigem Einkommen jetzt geht. Sie werden mit höheren Krankenkassenprämien, Energiekosten und der Teuerung prozentual mehr belastet.

von Sabine Steinmann, Landrätin und Fraktionspräsidentin SP Glarus

Deshalb wollte die SP wissen: Welche Möglichkeiten sieht der Regierungsrat, um in der aktuellen Lage finanzielle Engpässe von Glarner Haushalten abzufedern?

Als einzige konkrete Massnahme schlägt er vor, Steuern zu reduzieren. Doch das entlastet tiefere Einkommen nicht massgeblich. Und weniger Steuereinnahmen bedeuten weniger Geld für den Kanton, das er für soziale Zwecke verwenden kann (unten aufgelistet). Der Regierungsrat sieht ansonsten ausreichend Instrumente, um gezielt zu unterstützen. Ja, gut, nutzen wir zuerst, was an Unterstützungsmöglichkeiten vorhanden ist. Und wenn sich zeigt, dass es nicht genügt, schauen wir weiter. Ein Ansatz könnte sein, die Einkommens- und Vermögensgrenzen für die Prämienverbilligung zu verschieben, um Familien mehr zu entlasten.

Gesundheitliche Probleme und finanzielle Notlagen sind leider oft und ungerechterweise miteinander verbunden. Die SP-Fraktion hat im Rahmen des Pflegegesetzes eine Unterstützung initiiert, die ab diesem Jahr beantragt werden kann: Pflegende und betreuende Bezugspersonen erhalten einen Anerkennungsbeitrag von 500 Franken monatlich. Voraussetzungen: Die pflege- oder betreuungsbedürftige Person wohnt im Kanton Glarus und nicht in einem Pflegeheim. Die Bezugsperson pflegt oder betreut durchschnittlich mindestens eine Stunde pro Tag über einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten. Die Bezugsperson hat eine ärztliche Anordnung dafür. Und die Bezugsperson hat den Kurs «Pflegen zu Hause SRK» absolviert (der Kanton übernimmt die Hälfte der Kosten) oder weist pflegerische Praxiskompetenz nach.

Aus meiner Sicht hat der Kanton bei der Information über Unterstützungsmöglichkeiten eine Bringschuld. Gleichzeitig liegt es auch bei Ihnen: Können Sie Ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen? Bitte, nutzen Sie die bestehenden Angebote. Genau dafür gibt es sie, genau dafür gibt es den Sozialstaat. Genau dafür engagieren wir uns von der SP. Wer um Unterstützung fragt, beweist Eigenverantwortung und Mut. Das wünsche ich Ihnen allen bei allem, was Sie 2023 tun: guten und frohen Mut!

Geld für soziale Zwecke:

Kostenlose finanzielle Beratung und Unterstützung: Soziale Dienste, Telefon 055 646 69 70; wenn eine Behinderung besteht: Pro Infirmis,
Telefon 058 775 16 16; wenn Sie im Pensionsalter sind: Pro Senectute, Telefon 055 645 60 20

Winterhilfe: unterstützt für erhöhte Nebenkosten oder bei finanziellen Notlagen, Telefon 077 417 19 05

Krankenkasse: Haben Sie Mühe, die Prämien zu zahlen? Dann können Sie einen Antrag auf eine Verbilligung stellen. Steuerverwaltung, Telefon 055 646 61 50;

Neu seit 2023: Beitrag für pflegende und betreuende Angehörige, Fachstelle Pflege und Betreuung, Telefon 055 646 67 01

Koordination Gesundheit, Koge: Anlaufstelle Gesundheitsfragen; macht keine finanzielle Beratung, aber vermittelt an geeignete Stellen, Telefon 055 646 60 50

Quelle: Südostschweiz Glarner Nachrichten, 6. Januar 2023

#üüsbruuchts

Autor

SP Kanton Glarus

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Kategorie

  • Schweiz
  • Ostschweiz

Publiziert am

06.01.2023

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